​Amnesty-Bericht beklagt IS-Verbrechen gegen Jesiden im Irak

"Lebensgrundlagen vernichtet"

Amnesty International kritisiert die Verbrechen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gegen die Jesiden als "Politik der verbrannten Erde" und als "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit". 

Jesidische Flüchtlinge / © Stefanie Järkel (dpa)
Jesidische Flüchtlinge / © Stefanie Järkel ( dpa )

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht beschreibt die Menschenrechtsorganisation, wie der IS im Irak vorgegangen sei: Die Miliz habe Brunnen und Bewässerungsanlagen zerstört und vergiftet, Ackerland und Obstgärten vernichtet, Vieh und Maschinen gestohlen sowie ganze Areale vermint. Damit habe der IS die Lebensgrundlagen der vertriebenen jesidischen Bevölkerung vernichtet.

Der IS hatte die Dörfer der Jesiden im Sommer 2014 angegriffen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden dabei rund 5.000 Menschen getötet und viele entführt. Alle jungen Männer, die sich weigerten, zu konvertieren, wurden demnach erschossen, jüngere Frauen verschleppt, zwangsverheiratet und missbraucht.

"Rückkehr für Jesiden unmöglich"

Zehntausende Jesiden harren auch nach der militärischen Niederlage des IS weiter in provisorischen Flüchtlingslagern in der irakisch-kurdischen Grenzregion aus. Die systematische Zerstörung der landwirtschaftlichen Lebensgrundlagen mache eine Rückkehr vieler Überlebender bis heute unmöglich, erklärte Amnesty.

Jesiden sind eine religiöse Minderheit unter den Kurden. Weltweit hat die monotheistische Religionsgemeinschaft mehrere Hunderttausend Mitglieder.


Quelle:
KNA