Bundesregierung schafft einen Beauftragten für Religionsfreiheit

Mehr als ein politischer Impuls?

Die neue Bundesregierung schafft das Amt eines Beauftragten für internationale Religionsfreiheit. Die Stelle werde beim Entwicklungsministerium angesiedelt sein, kündigte der Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, an.

Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner (dpa)
Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner ( dpa )

Bereits in der kommenden Woche werde die Stelle besetzt, sagte er am Samstag in Nürnberg auf einer Kundgebung der Evangelischen Allianz.

Genau hinschauen

Der CDU-Politiker rief vor etwa 400 Zuhörern dazu auf, überall auf der Welt genau hinzuschauen, ob Religionsfreiheit gelebt werden könne. "Wer dieses Menschenrecht verbietet, nimmt den Menschen einen Teil ihres Menschseins." Dabei kritisierte Kauder die Türkei. Es sei inakzeptabel, dass die türkische Armee bei ihrem Einsatz in Syrien keine Rücksicht auf bedrohte christliche Familien nehme.

Kauder forderte von den Christen in Deutschland, über solche Menschenrechtsverletzungen nicht zu schweigen. Auch in Deutschland sei die Religionsfreiheit gefährdet, wenn in Flüchtlingsunterkünften geflohene Christen von Menschen anderer Religionen angegriffen würden.

Grußwort von Erzbischof Schick

Auf Gewalt gegen geflüchtete Christen in deutschen Flüchtlingseinrichtungen wies auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in einem schriftlichen Grußwort hin. "Wir dürfen nicht zulassen, dass sie hier erleiden, wovor sie geflohen sind". Es sei eine selbstverständliche Pflicht, sich für verfolgte Christen einzusetzen, sagte Schick. "Wir wollen diese Freiheit aber auch für alle anderen Religionen erreichen".

Die Nürnberger Evangelische Allianz veranstaltete die Kundgebung "Verfolgte Christen brauchen Hilfe" mit rund 20 Partnern verschiedener Konfessionen in diesem Jahr zum fünften Mal.


Volker Kauder / © Stephanie Pilick (dpa)
Volker Kauder / © Stephanie Pilick ( dpa )

Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )
Quelle:
epd