Papst spricht sich strikt gegen die Todesstrafe aus

"Sie fördert Rache"

Anlässlich des 6. Weltkongresses gegen die Todesstrafe wendet sich Papst Franziskus eindringlich gegen diese Strafform. Einem Menschen das Leben zu nehmen widerspreche dem Plan Gottes und seiner barmherzigen Gerechtigkeit.

Papst Franziskus / © Giorgio Onorati (dpa)
Papst Franziskus / © Giorgio Onorati ( dpa )

"Die Todesstrage ist heutzutage inakzeptabel, egal wie schwer das Verbrechen einer verurteilten Person war", schreibt Franziskus in einer Mitteilung an die Teilnehmer des Kongresses, der am Dienstag im norwegischen Oslo eröffnet wurde. Die Todesstrafe bringe den Opfern keine Gerechtigkeit, "sondern sie fördert Rache", so Franziskus. Das Gebot "Du sollst nicht töten" habe einen absoluten Wert und gelte für beide, "den Unschuldigen und den Schuldigen". Das menschliche Leben und seine Würde seien unantastbar, das gelte auch für Kriminelle.

Gleichzeitig forderte der Papst, weltweit die Haftbedingungen zu verbessern. "Das Grundziel jeder Bestrafung ist die Rehabilitation des Täters", schrieb der Papst. Bestrafung, die keine Hoffnung lasse, sei keine Bestrafung, sondern eine Form von Folter.

Der dreitägige Weltkongress gegen die Todesstrafe findet in der Oper von Oslo statt. Zuvor gab es bereits Treffen in Straßburg (2001), Montreal (2004), Paris (2007), Genf (2010) und Madrid (2013). Allein 2015 seien 1634 Gefangene in 25 Ländern hingerichtet worden, teilten die Veranstalter mit. 89 Prozent dieser Hinrichtungen hätten in Pakistan, Saudi-Arabien und dem Iran stattgefunden.

 


Quelle:
dpa