Sant'Egidio-Gründer Riccardi ausgezeichnet

Das tatsächliche soziale Netzwerk

Der Gründer von Sant'Egidio, Andrea Riccardi, erhält den Humanismus-Preis 2016 des Deutschen Altphilologenverbandes. Die Gemeinschaft habe sich zum sozialen Netzwerk im unverfälschten Wortsinn entwickelt, so die Begründung.

Andrea Riccardi / © Andreas Gebert (dpa)
Andrea Riccardi / © Andreas Gebert ( dpa )

Wie der Verband am Dienstag in Berlin mitteilte, wird der Gründer der weltweit tätigen Gemeinschaft Sant'Egidio am Mittwoch (30. März) in Berlin ausgezeichnet. Die Laudatio hält der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper, der auch ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ist.

"Aus einer persönlichen zivilgesellschaftlichen Initiative zur Unterstützung besonders Bedürftiger wurde im Laufe der Zeit ein soziales Netzwerk im unverfälschten Wortsinn", so die Begründung des Verbands. "Die auf der Grundlage eines christlichen Humanismus durchgeführten Aktivitäten von Sant'Egidio" hätten sich europa- und weltweit ausgebreitet. Die Gruppierung ist vor allem im sozial-karitativen Bereich tätig.

Die Gemeinschaft Sant'Egidio wurde 1968 von katholischen Studenten in Rom gegründet. Heute zählt sie mehr als 60.000 Mitglieder in 73 Ländern, davon 5.000 in Berlin und anderen Städten Deutschlands. Die römische Zentrale sowie ihr Gründer Riccardi nutzen ihre internationalen Verbindungen auch immer wieder zu diplomatischen Vermittlungsinitiativen. So trugen sie 1992 mit dem sogenannten Friedensvertrag von Rom maßgeblich zur Beendigung des 15-jährigen Bürgerkriegs in Mosambik bei.


Quelle:
KNA