Buch eines aktiven Laien über die "Schockstarre" der Kirche

Nicht austreten, sondern auftreten

Unter dem Titel "Do legst die nieda!" ist bei "bene!" in der Verlagsgruppe Droemer Knaur ein neues Buch von Stephan Maria Alof erschienen. Darin spricht der Autor auch an, was ihn an der Kirche stört und was er gerne ändern würde.

Bücher / © GNT STUDIO (shutterstock)

Alof erzählt aus seinem Leben, wie er in einem Altenheim als Pfleger anfing, dann Betreuer für Aids-Kranke wurde und später im Münchner Glockenbachviertel In-Lokale mit Namen wie "Jessas", "Maria" und "Josef" aufbaute. Mittlerweile hat er sich beruflich erneut verändert und engagiert sich als Mitarbeiter eines ungewöhnlichen Bestattungsunternehmens, wobei er auch als Grabredner auftritt.

Als ehrenamtlicher Kirchenpfleger und Gemeindevorstand ist der 54-jährige Katholik an der Seite des bekannten Münchner Pfarrers Rainer Maria Schießler aktiv. Mit ihm überrascht er immer wieder mit ungewöhnlichen Aktionen in der Kirche Sankt Maximilian. Regelmäßig verfasst und spricht er die Fürbitten in den Gottesdiensten; zuletzt organisierte er zur Advents- und Weihnachtszeit die Reihe "AdventCulture", um während des Lockdowns Musikern im Rahmen von Gottesdiensten Liveauftritte zu ermöglichen.

Die Doppelmoral der Kirche

Der katholische Glaube war ihm, der zu seiner Homosexualität offen steht, immer wichtig, wie er sagt. Dabei lautet Alofs Devise "Lebe so, dass dich die Menschen fragen, woran du glaubst". In seinem Buch spricht er an, was ihn an der Kirche stört und was er gerne ändern würde, aber warum er dennoch immer noch dabei ist. Denn für ihn gelte, was Schießler ebenfalls nicht müde wird zu betonen: nicht austreten, sondern auftreten. Dennoch zeigt sich großer Schmerz, wenn er über die Doppelmoral der Kirche spricht. Alof äußert sich wütend darüber, wie Protz, Machtgier und Gewalt im krassen Gegensatz zu dem stünden, was Jesus gelebt und gelehrt habe.

Im Vorwort würdigt Pfarrer Schießler den bereits über 25 Jahre währenden ehrenamtlichen Einsatz von Alof: "Da hatte einer einfach Lust, zu gestalten, zu formen, umzusetzen und vor allem Menschen positiv mit dem christlichen Glauben zu berühren. Und es klappt." Alofs starke christliche Wurzeln seien eine Schatztruhe und Kraftquelle zugleich, die scheinbar unerschöpflich sprudle. Er danke ihm dafür, so der Geistliche, "vor allem aber für die stets aufrichtige und absolut ehrliche Zusammenarbeit".


Quelle:
KNA