Streit um Kommunionempfang

Katholikenkomitee warnt vor Verunsicherung

In der Frage des Kommunionempfangs von nicht-katholischen Ehepartnern warnt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, vor Verunsicherung. Viele hätten bereits Wege der Eucharistiegemeinschaft gefunden.

Thomas Sternberg / © Oliver Berg (dpa)
Thomas Sternberg / © Oliver Berg ( dpa )

"Kaum ein Land hat so viele konfessionsverbindende Ehen wie Deutschland", erklärte Sternberg am Montag in Bonn, nachdem der Vatikan die von den deutschen Bischöfen mehrheitlich beschlossenen Handreichung zum Thema in ihrer bisherigen Form abgelehnt hatte. Wörtlich sagte Sternberg weiter: "Die Familien, denen der Glaube wichtig ist, haben Wege der Eucharistiegemeinschaft in ihren Gemeinden gefunden. Die Familien, ihre Priester und Gemeinden sollen sich nicht verunsichern lassen."

In einem Brief von Erzbischof Luis Ladaria an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, heißt es zu der Handreichung zum Kommunionempfang von nicht-katholischen Ehepartnern, dass das Dokument eine Reihe von ungelösten Problemen von erheblicher Tragweite aufwerfe. Der Präfekt der Glaubenskongregation schreibt, Papst Franziskus sei zu dem Schluss gekommen, "dass das Dokument noch nicht zur Veröffentlichung reif ist".

„Noch nicht zur Veröffentlichung reif“

Die Frage, ob nicht-katholische Ehepartner die Kommunion empfangen könnten, betreffe die Kirche als Ganzes und habe Auswirkungen auf die ökumenischen Beziehungen zu anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Weiter verweist der Präfekt der Glaubenskongregation auf die entsprechenden Regelungen des Kirchenrechts. Die zuständigen Vatikanbehörden seien beauftragt, offene Fragen demnächst auf Ebene der katholischen Weltkirche zu klären, so Ladaria.

Er betonte, das Thema berühre den Glauben der Kirche und habe Bedeutung für die Universalkirche. Zugleich setzt der Vatikan weiterhin auf den konstruktiven Dialog der deutschen Bischöfe untereinander.

Bischöfe suchten Rat in Rom

Die Bischöfe hatten sich im Februar mit Dreiviertel-Mehrheit auf die Handreichung geeinigt, wonach nicht-katholische Ehepartner im Einzelfall zur Kommunion zugelassen werden können. Sieben Bischöfe mit dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki an der Spitze baten daraufhin schriftlich den Vatikan um Klarstellung, ob eine solche Regelung überhaupt von einer einzelnen Bischofskonferenz beschlossen werden kann.

Der Vatikan verwies den Konflikt zunächst an die deutschen Bischöfe zurück. Marx äußerte sich zuletzt zuversichtlich, dass er und seine Amtsbrüder bei einem ihrer nächsten Treffen zu einer einvernehmlichen Lösung finden würden.


Quelle:
KNA