Berlins Bürgermeister lobt Einsatz für Demokratie

Daumen hoch

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat das Engagement der deutschen Katholiken für Freiheit gewürdigt. "Es ist wichtig, dass alle gesellschaftlichen Kräfte eine klare Haltung beziehen für ihre gemeinsamen Werte", so Müller.

Michael Müller / © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Michael Müller / © Klaus-Dietmar Gabbert ( dpa )

Sie dürften dies nicht nur den Politikern und Parteien überlassen, ergänzte Müller am Freitag in Berlin. Er sprach zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Dabei wollen rund 220 Delegierte des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus einen Aufruf zum Wahljahr 2017 verabschieden. Der Appell trägt den Titel "Farbe bekennen für die Demokratie".

Begleitend dazu startet das ZdK unter www.demokratie-stimmt.de eine Internet-Aktion mit Statements von 50 prominenten Mitgliedern, unter ihnen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD).

Dank für vielfältiges Engagement

Müller dankte der katholischen Kirche für ihr "vielfältiges Engagement in der Hauptstadt". Er nannte die kirchlichen Kindertagesstätten und Schulen sowie "das wichtige Bildungsangebot des Religionsunterrichts". Im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern ist Religion in Berlin jedoch kein ordentliches Lehrfach, sondern ein freiwilliges Zusatzangebot.

Der Regierende Bürgermeister würdigte auch "die konkrete Hilfe für Menschen in Not", die der Caritasverband leiste. Unter dem Applaus der ZdK-Mitglieder bekräftigte er seinen Willen, daran festzuhalten, dass Berlin auch in Zukunft Flüchtlingen Hilfe leiste. Dabei sei er auf Menschen angewiesen, "die dieses Engagement unterstützen".

Müller hob auch die Initiativen zur Verständigung zwischen den Religionen in der Hauptstadt hervor. Er nannte den vom Senat angestoßenen "Berliner Dialog der Religionen" und die "Lange Nacht der Religionen" sowie das Projekt eines gemeinsamen Gotteshauses von Christen, Juden und Muslimen. Es soll unter dem Titel "House of one" eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee mit einem verbindenden gemeinsamen Raum umfassen.

Dialog an der Humboldt-Universität

Der Regierende Bürgermeister bekräftigte auch seine Unterstützung für die Initiative, christliche, muslimische und jüdische Theologie an der Humboldt-Universität zusammenzuführen. Deren Dialog müsse "auch in der Wissenschaft spürbar werden", erklärte Müller. Dies könne "perspektivisch zu einer gemeinsamen Fakultät werden". Dabei werde auch die katholische Theologie "deutlich gestärkt".

Müller hob weiter die Bedeutung des Deutschen Evangelischen Kirchentags für die Ökumene hervor; das Christentreffen findet vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg statt. Es sei auch für den Austausch von Protestanten und Katholiken wichtig, so Müller, der Mitglied der evangelischen Kirche ist. Er lud das ZdK und das Erzbistum Berlin ein, nach 1990 erneut einen Katholikentag in der Hauptstadt auszurichten.


Quelle:
KNA