Friedenslicht von Betlehem in Köln angekommen

Das Licht zieht weiter

"Hoffnung schenken, Frieden finden": Unter diesem Motto wird das Friedenslicht von Betlehem in diesem Advent weitergegeben. Seit Sonntag ist es im Erzbistum. Anne Segbers von der Pfadfinderschaft St. Georg war beim Empfang im Kölner Dom dabei.

Köln: Pfadfinder verteilen das Licht am Hauptbahnhof / © Henning Kaiser (dpa)
Köln: Pfadfinder verteilen das Licht am Hauptbahnhof / © Henning Kaiser ( dpa )

domradio.de: Ein kleines Stück Betlehem in Köln. Wie war es für Sie, dieses Friedenslicht zu empfangen? Das hat ja schon ein bisschen Gänsehaut-Potenzial...

Anne Segbers: Auf jeden Fall! Es ist immer eine ganz tolle Stimmung im Kölner Dom. Der Dom ist dann komplett voll mit Kindern und Jugendlichen. Das passiert natürlich sonst auch nicht so oft. Die Kinder sitzen schon auf dem Boden, weil es gar nicht genug Bänke gibt. Jeder hat eine kleine Laterne dabei und wartet auf das Friedenslicht. Das ist wirklich eine ganz besondere Stimmung mit Kinderchor und allem Drum und Dran. 

domradio.de: Darf dann jeder einzeln nach vorne und sich das Licht abholen?

Segbers: Nein, es ist so, dass vorher eine Delegation aus Köln nach Wien fährt und das Friedenslicht abholt. Diese Delegation kommt mit einer Aktion durch den Mittelgang im Dom. Gestern ging es darum, dass man Türen dadurch aufmacht, dass man sich gut verhält. Vorne wurde dann ein Licht angezündet und dann von Person zu Person durch den Dom weitergegeben.

domradio.de: Das Motto, unter dem das Friedenslicht in diesem Jahr verteilt wird, lautet "Hoffnung schenken, Frieden finden". Was soll damit ausgesagt werden?

Segbers: Damit haben sich die Pfadfinder in diesem Jahr für ein Motto entschieden, bei dem es besonders um die geflüchteten Menschen geht, die nach Deutschland kommen. Das ist auch für uns Pfadfinder ein großes Thema, weil viele Pfadfinder sich für sie engagieren - geflüchtete Kinder in Gruppenstunden aufnehmen und mit ins Sommerlager nehmen, Cafés organisieren, Spenden sammeln und so weiter. 

domradio.de: Sie haben das Friedenslicht mit nach Bonn genommen. Wohin genau?

Segbers: Wir haben es erst mit in unsere Jugendkirche St. Franziskus genommen. Da ist sonntagabends immer Jugendmesse. Die Messe haben wir gestern Abend gestaltet und konnten das Licht in der Gemeinde dort weiterverteilen. Das war ganz toll. Die Kirche war komplett voll bis auf den letzten Platz. Viele Leute hatten extra Laternen dabei, um das Friedenslicht mitzunehmen. Von da sind dann noch einige Pfadfinder in Flüchtlingsunterkünfte gezogen, haben das Friedenslicht dort verteilt. Und wir haben es dann auch noch ins Bonner Münster gebracht, in die Messe am Sonntagabend dort.  

Das Interview führte Verena Tröster.

 


Quelle:
DR