Abschluss der Restaurierung von Neuzeller Passionstheater 2025

"Einzigartiger Kulturschatz"

Die 20-jährige Restaurierung des europaweit einzigartigen barocken Kulissentheaters von Leiden und Auferstehung Jesu im Kloster Neuzelle geht in die letzte Phase. Ein "eindrückliches Zeugnis der Gegenreformation".

Szene "Judaskuss" aus den Neuzeller Passionsdarstellungen / © Gregor Krumpholz (KNA)
Szene "Judaskuss" aus den Neuzeller Passionsdarstellungen / © Gregor Krumpholz ( KNA )

"Die Neuzeller Passionsdarstellungen sind ein einzigartiger Kulturschatz: Bewegte Bilder aus einer Zeit, in der Menschen das Medium Film noch nicht kannten", sagte die Direktorin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, Patricia Werner, an diesem Montag bei einer Besichtigung für Beteiligte und Förderer aus Politik und Kultur in der Restaurierungswerkstatt des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege (BLDAM) in Wünsdorf (Kreis Teltow-Fläming). Brandenburgs Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) sprach von einem "eindrücklichen Zeugnis der Gegenreformation".

Insgesamt kosten der vierte und fünfte Restaurierungsabschnitt (2021-2025) den Angaben zufolge 795.000 Euro, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Land Brandenburg und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung finanziert werden. In dem 2015 eröffneten Klostermuseum mit dem Titel "Himmlisches Theater" in Neuzelle sollen nach Abschluss der Restaurierung 2025 jeweils zwei der 15 Szenen im Wechsel ausgestellt werden.

Einmalig in Europa

Die Neuzeller Passionsdarstellungen gelten nach Größe, Umfang und künstlerischer Qualität als einmalig in Europa. Erhalten sind fünf Bühnenbilder von 15 Szenen mit rund 220 bemalten Einzelteilen aus Holz und Leinwand. Der böhmische Maler Joseph Felix Seyfried (1709-1773) schuf sie um 1750. Bis ins 19. Jahrhundert wurden sie während der Kar- und Ostertage in der Klosterkirche abwechselnd aufgestellt. Danach waren sie provisorisch eingelagert.

Derzeit sind die Kulissen des Bühnenbildes "Palasthof" sowie die sieben Szenen "Gebet Jesu am Ölberg", "Verhör Jesu vor Hannas", "Jesus vor Herodes", "Geißelung Jesu", "Dornenkrönung Jesu", "Ecce homo" und "Grablegung Jesu", die zu verschiedenen Bühnenbildern gehören, in der Restaurierungswerkstatt in Bearbeitung.


Blick aus dem Klostergarten auf die katholischen Kirche vom Kloster Neuzelle / © Patrick Pleul (dpa)
Blick aus dem Klostergarten auf die katholischen Kirche vom Kloster Neuzelle / © Patrick Pleul ( dpa )
Quelle:
KNA