Von Baku bis Wembley - Die elf EM-Spielorte

Ein kleiner Blick über den Stadionrand

​Erstmals in der Geschichte des Turniers findet die Fußball-EM 2021 an elf verschiedenen Spielorten in elf europäischen Ländern statt. Ein kultureller Überblick zu den Spielorten gefällig? 

Autor/in:
Alexander Brüggemann
Französische Fußballfans / © Christian Charisius (dpa)
Französische Fußballfans / © Christian Charisius ( dpa )

Amsterdam, Niederlande; Johan-Cruyff-Arena (54.990 Plätze): Amsterdam ist die Stadt der Anne Frank, der Fahrräder, der Grachten und barocken Handelshäuser. Immer wieder eine Reise wert.

Baku, Aserbaidschan; Nationalstadion (69.870 Plätze): der exotischste (und asiatische) der EM-Orte. Er dürfte für wohl jeden Reisenden Neues bereithalten - von der mittelalterlichen Altstadt bis zu den glänzenden riesigen Statussymbolen an der "Neuen Seidenstraße".

Budapest, Ungarn; Neues Nationalstadion (65.000 Plätze): Budapest gilt (wie Bukarest) als "Paris des Nordens" - obwohl es doch so sehr habsburgisch geprägt ist. Besondere Attraktion neben Kettenbrücke, Parlament, Stephansbasilika und Fischerbastei sind seine traumhaft schönen öffentlichen Bäder.

Bukarest, Rumänien; Arena Nationala (55.600 Plätze): noch ein "Paris des Nordens", mit vielen Links zum Frankreich der Belle Epoque. Alte Karawansereien, rustikale Wirtshäuser und zudem mit dem Parlamentspalast eines der flächenmäßig größten Gebäude der Welt: Weitgehend grobianisch entstellt, ist Bukarest dennoch unterschätzt.

Glasgow, Schottland; Hampden Park (51.886 Plätze): Schottlands Industriemetropole ist ein Zentrum des Jugendstils und war 1990 Kulturhauptstadt Europas. Seither mausert sich die Graue mit Sanierungen und gewagten Neubauten zu einem Hingucker in Britanniens Norden.

Kopenhagen, Dänemark; Telia Parken (38.065 Plätze): Weitläufigkeit und hohe Lebensqualität sind charakteristisch für die dänische Hauptstadt. Touristisch gesetzt ist der ehemalige Handelshafen mit seinen bunten Fassaden; origineller schon die autonome Freistadt "Christiania", Heimat von Hippies und Aussteigern.

London, England; Wembley (Finale, 90.000 Plätze): Die Hauptstadt des einstigen British Empire gehört zu den touristisch vielfältigsten Orten der Welt. Suchen Sie sich einfach etwas aus - und bezahlen die Preise dafür...

München, Deutschland; Allianz-Arena (69.344 Plätze): "Mia san mir", sagt man hier stolz - und tatsächlich muss es einem in der Weißwurst-Hauptstadt München nicht langweilig werden, weder kulturell noch kulinarisch.

Rom, Italien; Olympiastadion (72.698 Plätze): Von der Antike über Renaissance, Barock und Faschismus - in der Stadt der Päpste herrscht architektonischer Überfluss aus über zwei Jahrtausenden. Und damit ist noch nichts gegen römische Restaurantkultur oder einen feinen Espresso in der Bar gesagt...

Sankt Petersburg, Russland; Krestowski-Stadion (68.134 Plätze): Mit drakonischen Maßnahmen erzwang Zar Peter der Große im frühen 18. Jahrhundert den Bau dieser heute nördlichsten Millionenstadt der Welt. Das historische Zentrum mit 2.300 Palästen, Prunkbauten und Schlössern scheint ihm Recht zu geben. Lustig war es aber damals nicht.

Sevilla, Spanien: Olympiastadion (57.619 Plätze): Die "Nacht von Sevilla" zwischen Frankreich und Deutschland bei der WM 1982 weckt unschöne Erinnerungen. Schöner sind: eine der größten Altstädte Europas mit der Kathedrale, dem Minarett-Glockenturm Giralda und dem maurischen Alcazar-Palast, der Flamenco und die Expo-1992-Brücken über den Guadalquivir.


Anne-Frank-Statue in Amsterdam  / © Harald Oppitz (KNA)
Anne-Frank-Statue in Amsterdam / © Harald Oppitz ( KNA )

Blick auf Budapest / © Yasonya (shutterstock)

Blick von der Westminster Cathedral auf London / © ansharphoto (shutterstock)
Blick von der Westminster Cathedral auf London / © ansharphoto ( shutterstock )

Blick auf die Münchener Liebfrauenkirche / © streetflash (shutterstock)
Blick auf die Münchener Liebfrauenkirche / © streetflash ( shutterstock )

Blick auf das Kolosseum in Rom (Archiv) / © Roman Babakin (shutterstock)
Blick auf das Kolosseum in Rom (Archiv) / © Roman Babakin ( shutterstock )
Quelle:
KNA