Bischof Jung zum Beethoven-Sinfoniemarathon

"Mozart bringt Schönheit des Glaubens zu Gehör"

Zum Jubiläum "100 Jahre Mozartfest" in Würzburg lobte Bischofs Franz Jung die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart: "Wir danken dem Herrn, dass er diesem Menschen dieses Genie ins Herz gelegt hat, die Melodie des Himmels aufzunehmen."

Mozartkugeln mit Noten / © Harald Oppitz (KNA)
Mozartkugeln mit Noten / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart hilft nach den Worten des Würzburger Bischof Franz Jung "immer wieder, die Schönheit des Glaubens zu Gehör zu bringen und den Menschen einzustimmen in den Dienst vor Gott". Das sagte Jung am Sonntag beim Gottesdienst zum Jubiläum "100 Jahre Mozartfest" in Würzburg. 

In der gesamten Kirchengeschichte helfe immer wieder die Kraft der Musik, die bösen Geister zu vertreiben und den Weg des Heiligen Geistes in die Herzen der Menschen zu ebnen, erklärte Jung. Konkret benannte er die Geister der Disharmonie, der Undankbarkeit, der Zerstreuung, des Unfriedens und der Weitschweifigkeit. Auf die Frage, wie viel Mozart der Mensch brauche, antwortete der Bischof: "Es braucht genau so viel Mozart, wie es gilt, die bösen Geister im Leben zu vertreiben." Helfe die Musik dabei, das Herz so zu Gott zu erheben, dass der Heilige Geist wirke, "dann wird alles gut, und dann hat Mozart seine eigentliche Mission und Sendung erfüllt".

"Mit Beethoven durch Europa"

Mit der Aufführung der Sinfonie Nr. 1 und der Leonoren-Ouvertüre durch das Mahler Chamber Orchestra hat am Sonntag in Bonn der Arte-Programmtag "Mit Beethoven durch Europa" begonnen. Damit holt der deutsch-französische Kultursender den im vergangenen Jahr pandemiebedingt abgesagten Sinfonie-Marathon zu Ludwig van Beethovens (1770-1827) 250. Geburtstag nach. Bis zum späten Abend sollten sämtliche Sinfonien live aus neun europäischen Städten auf Arte sowie durch die Beethoven Jubiläumsgesellschaft BTHVN2020 übertragen werden; ARD-Kulturradios berichteten live.

Der kaufmännische Geschäftsführer von BTHVN2020, Ralf Birkner, sprach vor rund 100 Zuschauern von einem "Aufbruchsignal", dass nun "wieder viel Kultur live vor Publikum möglich ist". Auch sei es ein "Symbol", dass der Programmtag in Bonn begann, wo Beethoven geboren und am 17. Dezember 1770 getauft worden war. Von hier habe er auch den Gedanken von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nach Wien mitgenommen und in seine "wunderbare Musik" gebracht. Diese stehe bis heute weltweit für die Freiheits- und Menschenrechte, deren Einhaltung bei weitem nicht überall selbstverständlich sei, so Birkner.

Erstes Konzert mit Publikum

Der künstlerische Geschäftsführer der BTHVN2020, Malte Boecker, verwies auf den Aufführungsort, den Arkadenhof des Kurfürstlichen Schlosses (heute Universität Bonn), wo Beethoven als Heranwachsender seine erste Stelle als Hoforganist und Bratschist im Hoforchester hatte. "Nach Monaten der Stille und der Isolation" habe das Mahler Chamber Orchestra unter Leitung von Daniel Harding einen "echten Gänsehaut-Moment" geschaffen: "Ein erstes Konzert mit Publikum als unvergessliches Zeichen des Aufatmens für die Kultur", so Boecker, der auch Leiter des Bonner Beethoven-Hauses ist.

Als weitere Stationen des Thementages waren Dublin, Helsinki, Luxemburg, Prag, Lugano, Delphi, Straßburg und Wien geplant, wo Beethoven am 26. März 1827 starb. Vom Schloss Belvedere wollten die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Karina Canellakis zum Abschluss Beethovens Neunte aufführen.


Bischof Dr. Franz Jung / © Thomas Berberich (POW)
Bischof Dr. Franz Jung / © Thomas Berberich ( POW )
Quelle:
KNA