Sorbische Osterreiter trotz Pandemie unterwegs

Mit negativem Test hoch zu Ross

Trotz Coronavirus-Pandemie sind am Sonntag in der Oberlausitz die traditionellen Osterreiter unterwegs gewesen. Allerdings fanden die Prozessionen unter Einschränkungen statt: Die Reiter brauchten eine negativen Test und teilweise eine Maske.

Sorbische Osterreiter (shutterstock)

Um Ansammlungen von Zuschauern zu vermeiden, waren die Zeiten und traditionellen Streckenverläufe über die Dörfer geändert und nicht bekanntgegeben worden. Dennoch versammelten sich immer wieder Menschen an den Straßen.

Ein Polizeisprecher erklärte in Görlitz am Mittag auf Anfrage, es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Die Reiter mussten vor dem Ausritt einen aktuellen Negativtest vorweisen und Masken tragen, außer beim Beten und Singen auf dem Pferd.  Zunächst war der Jahrhunderte alte Brauch der katholischen Sorben pandemiebedingt in diesem Jahr erneut abgesagt worden. Nach einem Gespräch am Dienstagabend im Landratsamt Bautzen sei dann aber eine Lösung gefunden worden, teilte das katholische Bistum Dresden-Meißen
mit.

Jahrhundertealter Brauch

Traditionell zieht der Brauch jedes Jahr mehrere Tausend Schaulustige an. Die Ostereiter verkünden in Frack und Zylinder auf festlich geschmückten Pferden in den ostsächsischen Dörfern die Botschaft von der Auferstehung Jesu. An den Prozessionen nahmen in den vergangenen Jahren jeweils rund 1.500 Reiter teil.

Bereits Ende des 15. Jahrhunderts wurden zwischen Hoyerswerda und Wittichenau Reiterprozessionen veranstaltet. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen wahrscheinlich bis in vorchristliche Zeiten zurück. Heute gilt das Osterreiten als öffentliches Bekenntnis zum Christentum.


Quelle:
epd