Abriss des Gotteshauses von Christchurch nach Erdbeben

Übergangskathedrale aus Pappe

Im neuseeländischen Christchurch hat am Mittwoch der Abriss der 2011 von einem Erdbeben zerstörten katholischen Kathedrale des Allerheiligsten Sakraments begonnen. Denkmalschützer hatten sich zuvor vergeblich für den Wiederaufbau stark gemacht.

Katholische Kirche von Christchurch / © NigelSpiers (shutterstock)
Katholische Kirche von Christchurch / © NigelSpiers ( shutterstock )

Bischof Paul Martin habe sich für den Abriss entschieden, weil ein Wiederaufbau teurer geworden wäre als der Neubau einer Kathedrale, berichtete das neuseeländische Nachrichtenportal "Stuff". Der Bischof habe die Kosten für eine neue Kathedrale mit umgerechnet etwa 23,5 Millionen Euro beziffert.

Kontroverse zwischen Kirche und Denkmalschützern

Denkmalschützer hatten vergeblich gegen den Abriss protestiert. "Stuff" zitiert die Sprecherin der Initiative "Baut unsere katholische Kathedrale wieder auf", Anna Crighton: Sie mache es wütend, dass jemand so viel Macht haben könne, ohne Rücksicht zu nehmen "auf die Geschichte dieser Kathedrale und die Tausenden von Menschen, die im Laufe der Jahre für dieses Gebäude gespendet haben".

Der Streit über einen vollständigen Abriss der ebenfalls von dem Erdbeben schwer beschädigten anglikanischen Kathedrale wurde nach einer langen Kontroverse zwischen Kirche und Denkmalschützern im November 2017 durch die Entscheidung der Bistumssynode für den Wiederaufbau beigelegt.

Mitte 2019 wurde mit der Stabilisierung der Ruine begonnen. Im August 2013 wurde die von dem japanischen Architekten Shigeru Ban entworfene und aus Pappe gebaute Übergangskathedrale eingeweiht.


Quelle:
KNA