Ein Blick auf Katholische Öffentliche Büchereien

Auf die Gemeinde zugeschnitten

Zum ersten Mal öffnet die Kölner Zentralbibliothek an einem Sonntag. Das soll auch in Zukunft so sein. Für katholische öffentliche Büchereien ist das nichts Ungewöhnliches - und trotz kleinerer Auswahl sind die wichtigsten immer Bücher da.

Blick in eine Katholische Öffentliche Bücherei / © Harald Oppitz (KNA)
Blick in eine Katholische Öffentliche Bücherei / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: Sind die neuen Öffnungszeiten der Kölner Zentralbibliothek eine Konkurrenz für die katholischen öffentlichen Büchereien?

Elke Wachner (Referat der Katholische Öffentliche Büchereien im Erzbistum Köln): Nein, das sehe ich eher nicht so. Bei den katholischen öffentlichen Büchereien gibt es natürlich viele, die sonntags Öffnungszeiten haben. Aber da sprechen wir wirklich von zwei bis drei Stunden in der Regel. Wenn ich dann das Angebot der Zentralbibliothek sehe, das ist eine nahezu ganztägige Öffnung mit einem ziemlichen Event-Charakter. Das wird sich nichts tun.

DOMRADIO.DE: Es war ja auch früher so, dass Menschen, die aus dem Gottesdienst kamen, dann einfach hinterher in der Bücherei vorbeigeschaut haben. Das war, weil man einfach sowieso da war. Und das ist ja was. Was sich wahrscheinlich dadurch nicht verändert. Zu einer Zentralbibliothek muss man auch dann gegebenenfalls ja weiter fahren.

Wachner: Da muss man hin, und das andere ist genauso, wie Sie sagen. Zu den Zeiten, wo Gottesdienste stattfinden, finden Sie auch häufig im Anschluss oder vorab Öffnungen der Büchereien, sodass es wirklich im Vorbeigehen oder auf einem Weg zu erledigen ist.

DOMRADIO.DE: Die Auswahl der Bücher können Sie die beschreiben? Die Zentralbibliothek hat natürlich eine Riesenauswahl. Wie wählt jetzt die katholische öffentliche Bücherei ihre Bücher aus?

Wachner: Die katholische öffentliche Bücherei wählt aus für ihre Nutzer und entsprechend der Zusammensetzung ihrer Leserinnen und Leser. Wir sprechen da von relativ kleinen Beständen. Es gibt Büchereien, die haben so tausend bis 1500 Medieninhalten.

Da ist natürlich das Angebot mit dem einer Zentralbibliothek wirklich nicht zu vergleichen. Aber die Büchereien sehen zu, dass für die Leserinnen und Leser die Sachen da sind, die gelesen werden, die sie vielleicht aber auch auf neue Lesergedanken und Lesevorlieben bringen.

DOMRADIO.DE: Wie sind denn die Besucherzahlen? Hat sich da durch Corona auch noch etwas verändert?

Wachner: In der Regel kommen genug Besucher in die katholischen öffentlichen Büchereien. Es werden sogar mehr Besucher, weil die Büchereien ja auch Veranstaltungen anbieten. Es ist nicht nur ein reiner Ausleihbetrieb. Jetzt ist mit Corona vieles natürlich zum Erliegen gekommen. Das heißt, eine ganze Zeit lang hatten die Büchereien geschlossen.

Veranstaltungsangebote laufen schleppend wieder an. Es gibt die eine oder andere Lesung, oder es ist zumindest geplant. Es sind mittlerweile auch wieder Büchereien geöffnet, allerdings mit Einschränkungen, wie sie halt auch die Coronaschutzverordnung vorgibt.


Zentralbibliothek Köln / © Uwe Aranas (shutterstock)
Quelle:
DR
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