Vorbereitungen für große Kaiser-Ausstellung laufen weiter

Verlängerung des Kaiserjahrs

Geplant ist eine umfangreiche Ausstellung der Zeit vom 9. bis zum 14. Jahrhundert. Geplant ist, viele Originale zu zeigen. Ob die wegen der Corona-Pandemie in Mainz ankommen, ist noch nicht klar. Das Kaiserjahr wurde aber wegen der Pandemie verlängert.

Karl der Große in der Domschatzkammer Aachen / © Alexander Rüsche (dpa)
Karl der Große in der Domschatzkammer Aachen / © Alexander Rüsche ( dpa )

Die Vorbereitungen für die große rheinland-pfälzische Landesausstellung über die mittelalterlichen Kaiser und ihre Macht-Netzwerke laufen trotz Coronavirus-Pandemie weiter mit Hochdruck. Die Ausstellung im Mainzer Landesmuseum selbst sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, sagte Thomas Metz, Chef der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), dem Evangelischen Pressedienst (epd). Corona-bedingte Absagen habe es bisher nicht gegeben, aber es sei dennoch denkbar, dass einzelne Leihgaben womöglich nicht nach Mainz kommen würden. In welchem Rahmen die Eröffnung stattfinden könne, sei auch noch nicht geklärt.

Das vom Land ausgerufene "Kaiserjahr" wurde wegen der Pandemie bis 2021 verlängert, auch, weil die für das Frühjahr geplante offizielle Eröffnung auf der Burg Trifels verschoben werden musste. "Die Landesausstellung sollte der Schlusspunkt sein, jetzt wird sie der große Auftakt", sagte der GDKE-Generaldirektor.

"Säulen der Macht"

Unter dem Titel "Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa" plant die GDKE vom 9. September 2020 bis zum 18. April 2021 eine umfangreiche Schau über die Epoche zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert. In jener Zeit wurde die einstige Grenzregion des Römischen Imperiums am Rhein vorübergehend zum politischen und wirtschaftlichen Herzen Europas. An einer Vielzahl historischer Schauplätze sind dazu auch Begleitausstellungen und Veranstaltungen geplant, darunter in der Ingelheimer Kaiserpfalz, in der Festungsruine Hardenburg bei Bad Dürkheim, der Mainzer Johanniskirche und im hessischen Kloster Lorsch.

Nicht nur um Herrscher-Persönlichkeiten aus den Dynastien der Karolinger, Ottonen, Salier und Staufer solle es gehen, sondern insbesondere um diejenigen Kräfte, auf die sich ihre Macht stützte - also um die regionalen Fürsten, Bischöfe, Ritter und die Stadtbevölkerung. "Wichtig ist uns, das neue aktuelle Mittelalterbild zu vermitteln", sagte Metz. Dazu holt die GDKE einige einmalige Exponate nach Rheinland-Pfalz, die noch nie zusammen zu sehen waren. Leihgaben kommen unter anderem aus den Vatikanischen Museen und aus dem Pariser Louvre.

Originale zu sehen

Auch der Kaiserthron aus der Stiftskirche in Goslar und eines der sieben Originalexemplare der Goldenen Bulle, einer Gesetzessammlung aus dem 14. Jahrhundert, werden gezeigt. Ebenfalls für die Ausstellung lässt das Landesmuseum zurzeit mehrere große 3D-Modelle von Mainz, Worms und Speyer erstellen, die die drei Städte im 9. und 14. Jahrhundert darstellen werden. Bei der Gestaltung würden auch die neuesten Erkenntnisse von Archäologen und Baudenkmalpflegern berücksichtigt, sagte Museumsdirektorin Birgit Heide.

Eine weitere historische Großausstellung in Rheinland-Pfalz soll es bereits 2022 im Landesmuseum Trier geben. Thema wird dann der Untergang des Römischen Reichs sein.


Quelle:
epd