"Mutter Beimer" blickte zum letzten Mal auf die "Lindenstraße"

Das Ende einer Kultserie

Mit einem letzten Blick von Helga "Mutter" Beimer auf die Häuser der "Lindenstraße" hat sich die ARD-Fernsehserie am Sonntagabend von ihren Zuschauern verabschiedet. Ein Stück Fernsehgeschichte geht zu Ende.

Hans W. Geißendörfer, Produzent und Erfinder der ARD-Serie "Lindenstraße" auf dem WDR-Gelände / © Steven Mahner (dpa)
Hans W. Geißendörfer, Produzent und Erfinder der ARD-Serie "Lindenstraße" auf dem WDR-Gelände / © Steven Mahner ( dpa )

Die vom WDR verantwortete Serie war am 8. Dezember 1985 gestartet. Den Absetzungsbeschluss hatte die ARD bereits Ende 2018 gefällt, zur Begründung wurden Sparzwänge und gesunkene Einschaltquoten genannt.

Team und Ensemble der "Lindenstraße" bedankten sich mit einer Einblendung vor dem Abspann bei ihrem Publikum. "Weltspiegel"-Moderatorin Natalie Amiri twitterte kurz darauf: "Nächste Woche werde ich dann zum ersten Mal anmoderieren, ohne diese Melodie am Ende der Serie, die wir seit Jahrzehnten kennen, gehört zu haben."

Coronavirus als Radionachricht

Produzentin Hana Geißendörfer, Tochter des Serienschöpfers Hans W. Geißendörfer, hatte in der letzten Folge erstmals einen Gastauftritt als neue Nachbarin der "Lindenstraßen"-Bewohner. Das Serienfinale hatte zudem die Versöhnung von Helga Beimer mit ihrer langjährigen Rivalin Anna Ziegler parat, die ihr vor knapp 30 Jahren Hans "Hansemann" Beimer ausgespannt hatte.

Auch das Thema Coronavirus kam in Form einer nachträglich hineingeschnittenen Radionachricht kurz vor. Die "Lindenstraße" hatte in ihrer langen Laufzeit immer wieder aktuelle Themen kurzfristig in bereits gedrehten Folgen untergebracht. Da die Kulissen schon vor einiger Zeit abgebaut wurden, waren jetzt aber keine Nachdrehs mehr möglich.

Die in München spielende Serie wurde in den WDR-Studios in Köln-Bocklemünd gedreht. Kulissen und Requisiten der "Lindenstraße" werden nun in verschiedenen Ausstellungshäusern gezeigt: Die berühmte Küche von Helga Beimer und die Bushaltestelle Lindenstraße/Kastanienstraße sind künftig im Haus der Geschichte in Bonn zu sehen. Im Technik Museum Speyer, das bereits ein kleines "Lindenstraßen"-Zimmer hat, werden unter anderem das Restaurant "Akropolis" und das "Café Bayer" aufgestellt.


Quelle:
epd