Pastor aus Halle erquizzt 750.000 Euro bei "Wer wird Millionär?"

Knapp vor dem Rekordgewinn ausgestiegen

"Bevor ich da jetzt zock', da höre ich lieber auf", sagt der evangelische Pastor Lukas Gotter zu Günther Jauch, nachdem dieser ihm bei RTL die Zwei-Millionen-Euro-Frage gestellt hat. Damit verpasst der 32-Jährige knapp einen Rekordgewinn.

Noch kein Zwei-Millionen-Gewinner bei Günther Jauch / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Noch kein Zwei-Millionen-Gewinner bei Günther Jauch / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Der evangelische Pastor Lukas Gotter aus Halle an der Saale hat bei "Wer wird Millionär?" 750.000 Euro gewonnen. Obwohl sein Vater Ralf Gotter als Telefonjoker bei der Zwei-Millionen-Euro-Frage in einer Spezialausgabe des RTL-Quiz die richtige Antwort genannt hatte, stieg der 32 Jahre alte Theologe aus.

Bei einer falschen Antwort wäre er auf einen Gewinn von 1.000 Euro zurückgefallen. "Bevor ich da jetzt zock', da höre ich lieber auf", sagte Lukas Gotter in der am Dienstagabend aufgezeichneten Sendung.

Für zwei Millionen Euro hatte Moderator Günther Jauch gefragt, wer 1990 den deutschen Einigungsvertrag unterschrieben habe. Aus den vier Antwortmöglichkeiten Wolfgang Schäuble, Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und Thomas de Maizière wählte Buchhändler Ralf Gotter als Telefonjoker richtig den CDU-Politiker Schäuble aus, der damals Innenminister der Bundesrepublik war. Kandidat Lukas Gotter hatte zuvor eingeräumt, die Antwort nicht zu wissen.

Nach dem Telefonat sagte er: "Ich glaube, dass mein Papa recht hat." Die Antwort auszuwählen, traute sich der Kandidat jedoch nicht. "Was für ein Segen, wunderbar, fertig", sagte er angesichts des Gewinns von einer dreiviertel Million und beendete das Spiel.

Noch kein Zwei-Millionen-Gewinner

Lukas Gotter wäre der erste Zwei-Millionen-Gewinner in der mehr als 20-jährigen Geschichte vom "Wer wird Millionär?" in Deutschland gewesen. In den bisherigen 22 "Zocker-Specials" zuvor hatte Günther Jauch erst zweimal die Zwei-Millionen-Euro-Frage gestellt.

Der verheiratete Pastor der freikirchlichen Evangeliumsgemeinde vertraute laut RTL beim Quizzen auf Gott. "Ich bete immer wieder im Stillen für mich und habe die Sache quasi Gott übergeben. Ich glaube, er wird etwas Gutes daraus machen, egal wie es ausgeht", zitierte ihn der Fernsehsender vor der Sendung am Dienstag.

Einen Teil seines Gewinns will der aus Sachsen stammende Theologe seiner rund 150 Mitglieder zählenden Gemeinde spenden. Außerdem möchte er sein Bafög zurückzahlen und seinen Schwiegereltern das Auto abkaufen, das er und seine Frau bereits regelmäßig nutzen. Der Basecap-Träger zeigte sich in der Sendung am Dienstag als Lokalpatriot und gläubiger Christ: Auf seinem T-Shirt stand der Schriftzug "Halleluja", außerdem war die Silhouette der Stadt Halle zu sehen.

Gewinn demütig ausgeben

 

Gotter will seinen 750.000 Euro-Gewinn bei "Wer wird Millionär?" bescheiden und demütig ausgeben. Das erklärte er am Mittwoch auf der Homepage seiner Gemeinde in Halle. In seinem am Mittwoch im Internet veröffentlichten Podcast "Plauderstunde spezial" sagte der 32 Jahre alte Theologe, einen großen Teil werde er seiner rund 150 Mitglieder zählenden Gemeinde spenden.

"Ich möchte das gern ausgeben für Dinge, die das Reich Gottes in Halle bauen", sagte Gotter. Ein weiterer Teil solle Projekten zugute kommen, die ihm am Herzen lägen. Und ein Teil bleibe bei seiner Familie, sagte er. Unter anderem wolle er sein Bafög zurückzahlen.

Der verheiratete Pastor der freikirchlichen Evangeliumsgemeinde sagte weiter, er habe schon während seines Studiums überlegt gehabt, bei einer Quizshow mitzumachen. Im vergangenen Jahr habe er sich dann einfach bei der RTL-Sendung "Wer wird Millionär?" beworben und sei nach dem Casting als Kandidat genommen worden.


Quelle:
epd