Unesco erklärt 14 Traditionen zum Immateriellen Kulturerbe

Vom Epiphaniefest bis hin zum Viehwandertrieb

​Die Weltkulturorganisation Unesco hat 14 Kulturformen in die weltweite Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen und fünf Traditionen als bedroht eingestuft. Nominierungen aus Deutschland liegen diesmal nicht vor.

Erntedankfest der Subanen auf den Philippinen (shutterstock)
Erntedankfest der Subanen auf den Philippinen / ( shutterstock )

Bei der Jahrestagung in Bogota wurden das äthiopische Epiphanienfest, die musikalische Tradition des Morna von den Kapverdischen Inseln und die armenische Schreibkunst in die Repräsentative Liste von überliefertem Wissen und Können gewählt, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Donnerstag mitteilte.

Byzantinischer Gesang und Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit

Ebenso war der Antrag von 14 arabischen Staaten über Wissen, Traditionen und Bräuche rund um die Dattelpalme sowie der Antrag der Schweiz, Frankreichs und Italiens rund um den Alpinismus erfolgreich. Nominierungen aus Deutschland liegen der bis Samstag tagenden Konferenz diesmal nicht vor.

Bereits am Mittwoch waren unter anderem die historische Brüsseler Prozession "Ommegang", der byzantinische Gesang auf Zypern und das Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit in Boliviens Hauptstadt La Paz in die Repräsentative Liste aufgenommen worden. Insgesamt berät der Zwischenstaatliche Ausschuss über 41 nominierte Kulturformen.

Weiter wurde die Kultur um den Bumba-meu-boi-Tanz aus dem brasilianischen Maranhao, Musik und Tanz des Bachata (Dominikanische Republik), der saisonale Viehwandertrieb im Mittelmeerraum und in den Alpen (Griechenland, Italien, Österreich), Fertigung und Spiel der zweisaitigen Laute Dotar (Iran), das Brauchtum um das mongolische Milchgetränk Airag sowie das Keramikhandwerk in Mexiko und Spanien anerkannt.

Bedrohte Traditionen

Darüber hinaus stufte die Organisation den Frühlingsritus Jurauski Karahod in Weißrussland, den Seperu-Volkstanz in Botswana, das Erntedankfest der Subanen auf den Philippinen sowie Rituale um den kenianischen Kit-Mikayi-Schrein als bedroht ein

Der Ausschuss, der sich aus Vertretern von 24 Vertragsstaaten des Übereinkommens zur Sicherung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 zusammensetzt, tagt in der kolumbianischen Hauptstadt unter Vorsitz von Kulturministerin Maria Claudia Lopez Sorzano. Darüber hinaus wird die Konferenz das für 2019 ausgerufene Internationale Jahr der Indigenen Sprachen feiern.

Weltweit fördert die Weltkulturorganisation Unesco seit 2003 den Erhalt von Alltagskulturen und -traditionen. Einschließlich der Neuaufnahmen sind nunmehr 443 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der Repräsentativen Unesco-Liste eingetragen, 64 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes und 20 Modellprogramme zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes.

 

Quelle:
KNA