Kirchen erweitern Glockendatenbank

Per Smartphone auf Klangjagd

​Die badische Landeskirche und das Erzbistum Freiburg wollen ihre Internetdatenbank zur Dokumentation von Glocken in Deutschland und Europa weiter ausbauen. Das Projekt wird vom Bund und von den Kirchen unterstützt.

"Der dicke Pitter" im Kölner Dom / © Andreas Kuehlken (KNA)
"Der dicke Pitter" im Kölner Dom / © Andreas Kuehlken ( KNA )

Aktuell sind auf der Seite www.createsoundscape.de Audioaufnahmen, Fotos, Videos und Sachinformationen zu rund 1.700 Glocken abrufbar. "Wir führen das 2018 gestartete Projekt nun dauerhaft weiter. Das Ziel ist eine möglichst vollständige klingende Datenbank zu den Glocken in Deutschland und Europa", sagte Johannes Wittekind, Glockenexperte des Erzbistums Freiburg, am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

In Deutschland gibt es in Kirchen und Kapellen, aber auch in Rathäusern, Stadttoren oder auf Friedhöfen geschätzte 100.000 Glocken.

Mithilfe von jungen Leuten gefragt

Das Projekt setzt auf die Mithilfe Jugendlicher. So sind Ministranten, Firm- oder Konfirmandengruppen und Jugendfeuerwehrgruppen aufgerufen, Informationen über Glocken ihrer Heimatstadt zu sammeln.

"Über unsere Internetseite sind leicht verständliche Anleitungen abrufbar, um per Smartphone Ton- und Bildaufnahmen zu machen und dann in unsere Datenbank einzufügen", so Wittekind. Die jeweiligen Infos und Tonaufnahmen können dann über eine Suchmaske oder über eine Karte abgerufen werden.

Informationen zum Kulturgut Glocke 

Ziel sei es auch, über das Netz von deutschen Städtepartnerschaften im europäischen Ausland Aufnahmen und Informationen zum Kulturgut Glocke zu dokumentieren.

Gestartet war das Projekt im Rahmen des europäischen Jahr des Kulturerbes 2018. Fördermittel kamen vom Bund und von den Kirchen.

Die größten Glocken Deutschlands

Es ist nicht ganz so einfach, von der "größten" Glocke zu sprechen, da nicht immer klar ist, welches Kriterium dafür das Maß angibt. Nimmt man den Durchmesser oder die Höhe oder das Gewicht?

Von allem abgesehen ist die 1923 gegossene Petersglocke des Kölner Domes die größte und auch schwerste Glocke in Deutschland. Unter den freischwingend läutbaren Glocken der Welt nimmt sie mit offiziell geschätzten 24 Tonnen Platz Nummer 2 ein, da sie von der großen, etwa eine Tonne schwereren, Glocke in Bukarest abgelöst worden ist.

Wird am 5. Mai 100 Jahre alt – die Petersglocke im Kölner Dom / © Harald Oppitz (KNA)
Wird am 5. Mai 100 Jahre alt – die Petersglocke im Kölner Dom / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA