Positive Bilanz des Europäischen Kulturerbejahres gezogen

Europaweites Glockenläuten 2019 geplant

Mit einem europaweiten Glockenläuten soll am 21. September 2019 erneut ein grenzüberschreitendes Zeichen für Frieden gesetzt werden. Ab 18 Uhr sollen für 15 Minuten wieder Tausende kirchliche und weltliche Glocken gleichzeitig ertönen.

Auch die Glocken des Kölner Doms erklangen bei der Aktion des Europäischen Kulturerbejahres im vergangenen Jahr / © Jan Hendrik Stens (DR)
Auch die Glocken des Kölner Doms erklangen bei der Aktion des Europäischen Kulturerbejahres im vergangenen Jahr / © Jan Hendrik Stens ( DR )

Das sagte der Geschäftsführer des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Uwe Koch, am Montag dem Evangelischen Pressedienst in Berlin. Damit werde die "sehr erfolgreiche Aktion" des Europäischen Kulturerbejahres im vergangenen Jahr fortgesetzt.

Am 21. September 2018, dem internationalen Tag des Friedens, hatten nach Angaben des Nationalkomitees erstmals in der Geschichte Tausende Glocken in Europa zeitgleich geläutet. Sie erklangen in Kirchen, Rathäusern, Friedhöfen, Gedenkstätten und anderen Orten. Das gemeinsame Glockenläuten war einer der Höhepunkte des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 und sollte im 100. Jahr nach Ende des Ersten Weltkriegs zu Frieden mahnen, wie das Komitee als Mitorganisator des Kulturerbejahres erklärte.

Geschätzt "Zehntausende Glocken" haben teilgenommen

Von "Finnland bis Malta, von Estland bis Irland" hätten sich Menschen aus allen EU-Ländern daran beteiligt, sagte Koch. In Deutschland nahmen demnach unter anderem der Kölner Dom, der Berliner Dom, das Rathaus in Berlin-Schöneberg, der Dom in Erfurt, die Frauenkirche in Dresden, die Frauenkirche in München sowie der Hamburger Michel am europaweiten Glockenläuten teil. Eine genaue Teilnehmerzahl habe man nicht ermitteln können, es habe sich aber um geschätzt "Zehntausende Glocken" gehandelt, sagte Koch.

Insgesamt gab es im Europäischen Kulturerbejahr rund 1.500 Veranstaltungen in 32 Ländern mit über 100.000 Besuchern, sagte die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD). Allein in Deutschland habe es 400 Projekte gegeben. Ziel des Kulturerbejahres unter dem Motto "Sharing Heritage" sei es gewesen, ein größeres Bewusstsein für den Wert und die grenzüberschreitenden, verbindenden Dimensionen des Kulturerbes in Europa zu schaffen.

Höhepunkte des Kulturerbejahres

Es sollte "Lust auf Europa" gemacht und die Vielfalt des Kontinents in den Blick gerückt werden, was sehr erfolgreich gelungen sei, betonte Münch. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sprach sich für eine Neuauflage des Europäischen Kulturerbejahres aus. So sollte die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2020 dafür genutzt werden, um auf die gemeinsamen europäischen Wurzeln aufmerksam zu machen.

Zu den weiteren Höhepunkten des Kulturerbejahres zählte den Angaben zufolge auch die von den europäischen Kulturministern beschlossene Erklärung von Davos für eine Stärkung der Bedeutung hochwertiger Baukultur. Die größte Veranstaltung sei zudem der European Cultural Heritage Summit gewesen, bei dem zur Stärkung des Kulturerbes in der Europapolitik aufgerufen wurde. Zahlreiche Projekte aus dem Kulturerbejahr 2018 sollen auch 2019 fortgeführt werden. Das von der Europäischen Kommission ausgerufene Kulturerbejahr ging den Angaben zufolge mit auf eine Initiative des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zurück.


Quelle:
epd