Papst mahnt bessere Wallfahrtskultur an

"Finanzen dürfen Wallfahrtsorten nicht das Wichtigste sein"

Papst Franziskus hat die Leiter kirchlicher Wallfahrtsorte gemahnt, an die erste Stelle ihrer Arbeit stets die Pilger zu setzen und nicht zu sehr auf finanziellen Bedürfnisse setzen. Wallfahrtsstätten seien zum Beispiel Orte der Begegnung mit Gott, nicht mit Geld.

Pilger auf dem Weg / © Harald Oppitz (KNA)
Pilger auf dem Weg / © Harald Oppitz ( KNA )

"Es darf nicht sein, dass die Hauptaufmerksamkeit bei finanziellen und materiellen Bedürfnissen liegt", sagte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag bei einer Begegnung mit Verantwortlichen katholischer Pilgerorte. In erster Linie seien Wallfahrtsstätten Orte des Gebets und der Barmherzigkeit.

Franziskus empfing rund 600 Leiter und Mitarbeiter von Pilgerstätten zum Ende eines internationalen Kongresses im Vatikan. Franziskus betonte die Einzigartigkeit von Wallfahrtsorten, die sich auch durch eine starke Volksfrömmigkeit auszeichneten. Es sei sehr wichtig, diese am Leben zu erhalten. Nicht umsonst habe ein italienischer Bischof vom "Immunsystem der Kirche" gesprochen.

"Klima der Freundschaft"

Wallfahrtsstätten seien nicht nur Orte der Begegnung mit Gott und Pilgern, sondern auch der Priester mit dem Gottesvolk. Wenn Priester vor Ort nicht in der Lage seien, in Kontakt mit Gläubigen zu treten, sei es besser, sie nicht an Pilgerorten einzusetzen.

Es müsse ein "Klima der Freundschaft" herrschen, damit Menschen Vertrauen in die Kirche zurückgewinnen könnten. Der Papst betonte die Bedeutung guter Seelsorge, besonders mit Blick auf die Beichte. Beichtväter müssten gut ausgebildete, barmherzige, "heilige Männer" sein.

Von Dienstag bis Donnerstag hatten sich erstmals Mitarbeiter und Leiter von Wallfahrtsstätten aus aller Welt im Vatikan zu einem Kongress getroffen. Die vom Rat für Neuevangelisierung organisierte Veranstaltung stand unter dem Titel "Wallfahrtsorte als offene Tür für die Neuevangelisierung". Der Kongress wollte Wege erörtern, an traditionellen Wallfahrtsorten moderne Menschen auf neue Weise für den Glauben anzusprechen.


Quelle:
KNA