Antiker Bronzering von Pontius Pilatus gefunden?

Historischer Fund

Ein vor 50 Jahren am Herodion im Westjordanland gefundener Bronzering gehörte möglicherweise dem römischen Statthalter Pontius Pilatus. Das meinen zumindest Forscher der Hebräischen Universität Jerusalem nach eingehender Untersuchung.

Passionsspiele: Szene der Gerichtsverhandlung mit Pontius Pilatus (KNA)
Passionsspiele: Szene der Gerichtsverhandlung mit Pontius Pilatus / ( KNA )

Mit Hilfe einer Spezialkamera der Israelischen Antikenbehörde sei es ihnen gelungen, die Inschrift des Rings als griechischen Namenszug "Pilatus" zu entziffern, berichtet die Zeitung "Jerusalem Post" (Donnerstag).

Laut dem Bericht wiesen die Forscher den Ring dem römischen Statthalter Pontius Pilatus zu, unter anderem, weil der Name Pilatus in Israel im ersten Jahrhundert extrem selten gewesen sei. Zudem deute der Ring auf eine Person von Status und Wohlstand.

Was machte Pilatus mit dem Ring?

Der einfach gestaltete Ring könnte von Pilatus als Alltagsring genutzt worden sein, so die Einschätzung der Forscher. Möglicherweise könnte er auch von einem Beamten des Pilatus genutzt worden sein, um in seinem Namen zu zeichnen. Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt des römischen Kaisers Tiberius in den Provinzen Judäa und Samaria. Der Nachwelt bekannt ist er vor allem, weil er laut biblischer Überlieferung Jesus Christus zum Tod am Kreuz verurteilte.

Der Ring wurde bereits Ende der 1960er Jahre als eines von Tausenden Stücken bei einer Grabung durch Professor Gideon Forster gefunden, jedoch erst kürzlich näher untersucht. Demnach handelt es sich bei dem Bronzering vermutlich um einen Stempelring, der mit einem Weingefäß sowie dem griechischen Namenszug versehen war.

Die bislang einzige dem Pilatus zugewiesene Inschrift befindet sich auf einem in Cäsarea gefundenen Sandstein, der mutmaßlich einst aus einem Tempel stammte und dann als Stufe eines Theaters seine zweite Verwendung fand.


Quelle:
KNA