Berliner Gedächtniskirche wird zur Großbaustelle

Auch in Zukunft nutzen

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin soll nach einem Zeitungsbericht in den kommenden fünf Jahren umfassend erneuert werden. Geplant ist auch die Weiterentwicklung des Nutzungskonzepts des evangelischen Gotteshauses.

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche / © Wolfgang Radtke (KNA)
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Der Finanzrahmen betrage 28 Millionen Euro, berichtet die "Berliner Morgenpost" am Donnerstag. Das von einem Architektenbüro im Auftrag der Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erstellte Gesamtkonzept mit dem Titel "Perspektive 2023" nennt sieben Maßnahmen für das Berliner Wahrzeichen.

1,3 Millionen Besucher im Jahr

Die wichtigsten sind die Sanierung des Glockenturms und des Kirchengebäudes, die Sanierung und Umnutzung des Foyerbaus sowie die Vollendung der Restaurierungsarbeiten in der Turmruine, verbunden mit einer Erweiterung der Ausstellungsfläche in der Gedenkhalle.

Hinzu kommen noch ein neues Lichtkonzept für die Außenbereiche, ein verbessertes Orientierungs- und Leitsystem sowie eine erweiterte Barrierefreiheit. Die Kirche wird jährlich von 1,3 Millionen Besuchern aus aller Welt aufgesucht. Für das Projekt wurde 2015 vom Deutschen Kulturrat und der Gedächtniskirchengemeinde ein Beirat berufen, der laut Zeitung inzwischen seinen Bericht zum neuen Nutzungskonzept vorgelegt hat.

Nationales Denkmal

Der Beirat sei überzeugt, dass die Kirche ein nationales Denkmal sei. Daher müssten Bund, Land Berlin und Evangelische Kirche Erhalt und Entwicklung des Kirchenensembles gemeinsam verantworten. Es gebe "positive Signale" aus dem Bundestag, sich an dem 28-Millionen-Euro-Projekt zu einem erheblichen Teil zu beteiligen, hieß es aus dem Beirat.

Weiteres Geld soll von der evangelischen Landeskirche und vom Land Berlin kommen. Dazu gebe es eine grundsätzliche Bereitschaft, sagte Gedächtniskirchenpfarrer Martin Germer der Zeitung.

Zu Ehren Wilhelms I.

Die neoromanische Kaiser-Wilhelm-Kirche wurde zwischen 1891 bis 1895 erbaut. Der Bau wurde von Kaiser Wilhelm II. veranlasst, um eine religiöse Gedenkstätte zu Ehren seines Großvaters Wilhelm I. zu schaffen. Die Kirche wurde 1943 stark beschädigt. 1957 gewann der Architekt Egon Eiermann einen Wettbewerb mit seinem Entwurf, der den vollständigen Abriss der Ruine vorschlug und einen kompletten Neubau vorsah. Nach langer Debatte blieb der rund 68 Meter hohe Turmcorpus erhalten und wurde durch ein vierteiliges Bauensemble ergänzt. 1961 wurde das neue Gotteshaus eingeweiht.


Quelle:
KNA