Katholischer Kulturpreis für Komponist Mark Andre

"Musik mit christlichem Bezug"

In der Propsteikirche in Leipzig wurde der "Musik-Avantgardist" Mark Andre mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ausgezeichnet. Seine Musik verkörpere "das, worauf es ankommt", hieß es. 

 (DR)

Der deutsch-französische Komponist Mark Andre (52) hat am Montagabend in Leipzig den mit 25.000 Euro dotierten "Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken" erhalten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte ihn bei der Verleihung als "Musik-Avantgardisten", der "kein abgehobener Mensch ist, sondern einer, der zuhört, der bescheiden ist". Seine Musik verkörpere "nicht das, was schnell ankommt, sondern das, worauf es ankommt". Der Preis ist die höchste Auszeichnung der katholischen Kirche in Deutschland auf dem Kultursektor.

Christliche Aspekte in der Musik

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erinnerte an das zentrale Anliegen des Preises, "die religiöse Dimension in der pluralistischen Kultur der Gegenwart zu stärken". In Andres Kompositionen seien christliche Bezüge "unübersehbar", und zugleich "käme niemand auf die Idee, Ihre Kompositionen im Bereich der Kirchenmusik zu verorten".

Andre steht damit Sternberg zufolge exemplarisch für eine "bemerkenswerte" Entwicklung der Gegenwart: "Eine neue Annäherung von weltlicher und geistlicher Musik, von öffentlicher und kirchlicher Kulturarbeit". So sei eine deutliche Zunahme von Konzerten zu verzeichnen, in denen geistliche Musik im weitesten Sinne, Musik mit religiösen Bezügen erklinge.

Religiöses sei Botschaft und Richtschnur

Andre zeigte sich in seiner Dankesrede gerührt: "Mir geht diese hohe Auszeichnung nahe, zumal sie ja von christlicher Seite und damit im weiteren Sinne sozusagen aus dem Hause Gottes kommt." Die christliche Lehre erlebe er "als einzigartige, transzendentale und existentielle Botschaft, als spirituelle Präsenz einerseits und als eine faszinierende, kompositorische Richtschnur anderseits", so der Protestant, der gleichzeitig seiner großen Verehrung für Papst Benedikt XVI. Ausdruck verlieh.

Der von Bischofskonferenz und ZdK gestiftete Preis wird seit 1990 abwechselnd alle zwei bis vier Jahre in den Sparten Literatur, Architektur, Musik, Film, Bildende Kunst und Theater verliehen. Andre ist der neunte Preisträger. Unter seinen Vorgängern waren Tankred Dorst, Petr Eben und Gerhard Richter.


Reinhard Marx, Mark Andre und Thomas Sternberg / © Martin Jehnichen (KNA)
Reinhard Marx, Mark Andre und Thomas Sternberg / © Martin Jehnichen ( KNA )
Quelle:
KNA