Krimi-Autor und Pfarrer

Mehr Spannung täte Predigten gut

Kirche braucht Krimis und deren Spannungselement: Davon ist Pfarrer und Krimi-Autor Felix Leibrock überzeugt.

Ein Ort für die Predigt: Die Kanzel / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Ein Ort für die Predigt: Die Kanzel / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

"Mehr Spannung täte vielen Predigten, Sitzungen und Veranstaltungen gut", findet der Theologe, der selbst Krimis schreibt. Krimis regten außerdem dazu an, sich mit der Herkunft des Bösen zu beschäftigen.
Das müssten auch Pfarrer tun, sagte der Leiter des Evangelischen Bildungswerks München dem Evangelischen Pressedienst. Kirche neige dagegen häufig dazu, dem Bösen auszuweichen und eine heile Welt zu beschreiben. Das sei nicht richtig.

Er selbst entspanne weniger beim Lesen als beim Schreiben. "Dabei tauche ich vollkonzentriert ab und merke die Zeit nicht mehr", sagte Leibrock, der zurzeit als Urlauberseelsorger in Bad Reichenhall arbeitet und an seinem nächsten Buch schreibt. Sein dritter Weimar-Krimi mit dem Titel "Schattenrot" erscheint am 1. September.

Für den Krimipfarrer ist in seinen Büchern jedes Verbrechen denkbar - außer dem Bereich der Pädophilie. Durch seine Tätigkeit als Polizeiseelsorger bekomme er viel mit. "Man glaubt es nicht, was Menschen sich alles ausdenken, wenn sie ein Verbrechen begehen wollen", sagte Leibrock. Einen Pfarrer als Ermittler könne er sich allerdings nicht vorstellen: "Das ging vor 100 Jahren - heute, mit all der Ermittlungstechnik im Labor, wäre das sehr konstruiert."


Quelle:
epd