Internet-Karte mit historischen Klöstern in Niedersachsen

Spurensuche in Norddeutschland

Eine Internet-Karte mit allen Klöstern Niedersachsens haben Forscher der Universität Göttingen erstellt. Sie informiert den Besucher nicht nur über die Einrichtungen selbst, sondern auch über spannende Details zu Verbindungen zwischen den Klöstern.

Kloster der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament in Osnabrück. / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Kloster der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament in Osnabrück. / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Neben einer koordinatengenauen Kartierung bietet die Webseite die wichtigsten Daten für alle bis zum Jahr 1810 gegründeten Domkapitel, Stifte, Klöster, Ordenskommenden, Beginen- und Begardenhäuser, wie die Hochschule am Montag in Göttingen bekanntgab. Grundlage für das neue Angebot ist das 2013 vom Institut für Historische Landesforschung herausgegebene Klosterbuch.

Über die interaktive Karte könnten alle Einrichtungen gesucht und angesteuert werden, erläuterte Institutsdirektor Arnd Reitemeier. Auch eine Anzeige geordnet nach Orden oder Gründungsdatum sei möglich. "Jede Einrichtung wird durch einen kurzen Artikel beschrieben, von dem aus auf weitere Klöster sowie auf Personen verlinkt wird." So würden nicht nur Veränderungen in der Klosterlandschaft im Laufe der Geschichte, sondern auch Verbindungen zwischen den Klöstern erkennbar.

Über 360 monastische Einrichtungen in Niedersachen

Unterstützt wurde das Projekt von der Stiftung der VGH Versicherungen zur Förderung von Wissenschaft und Kultur sowie der Klosterkammer Hannover, einer Landesbehörde, die im Auftrag des niedersächsischen Kultusministeriums ehemaliges Kirchenvermögen verwaltet. Die Präsentation entstand am Institut für Historische Landesforschung der Uni Göttingen. Sie soll in den kommenden Jahren beständig ausgebaut werden.

Bis 1810 entstanden in Niedersachsen nach Angaben der Göttinger Forscher über 360 monastische Einrichtungen. Ihnen sei auch eine wesentliche politische Bedeutung zugefallen. Die damaligen Landesherren hätten deshalb nur wenige Klöster aufgehoben und ihr Vermögen eingezogen. Viele seien zu evangelischen Stiften umgewandelt worden, die bis heute das karitative und kulturelle Leben prägten.


Quelle:
KNA