Berliner Breitscheidplatz soll nach Anschlag zu Gedenkort werden

"Moderner Passionsort"

Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hat die Pläne für einen offiziellen Gedenkort an den Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz begrüßt.

Menschen haben am Breitscheidplatz Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt / © Markus Nowak (KNA)
Menschen haben am Breitscheidplatz Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt / © Markus Nowak ( KNA )

Die Stelle sei bereits "zu einer Art modernem Passionsort geworden", sagte Dröge am Samstag im rbb-Radio. Der Begriff Passion bezeichnet die Leidensgeschichte Jesu, an die besonders in der vorösterlichen Fastenzeit erinnert wird. Im weiteren Sinne bezeichnet er auch andere Leiderfahrungen.

Lebendige Hoffnung für friedvolles Leben

Der Bischof hob hervor, dass an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche noch immer Blumen und Kerzen an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt im Dezember erinnerten. Deshalb beteilige sich die Kirche am Dialog um die Gestaltung des Ortes, erklärte Dröge. Er plädierte dafür, dass der Gedenkort "die Erinnerung an die Opfer und die lebendige Hoffnung für ein Leben in Frieden für uns alle" zum Ausdruck bringe. "Hier am Breitscheidplatz, wo die Turmruine als Mahnmal für den Frieden und Zeichen der Versöhnung in den Himmel ragt, soll beides Raum haben", so der Bischof.

Bei dem Anschlag mit einem Lastwagen waren am 19. Dezember 2016 insgesamt zwölf Menschen gestorben, darüber hinaus wurden zahlreiche Menschen schwer verletzt.


Quelle:
KNA