Ökumene durch Musik

Kurschus: Singen verbindet Konfessionen

Wenn es um die Ökumene geht, darf Gesang nicht fehlen, findet die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Anette Kurschus: Gemeinsames Musizieren verbinde die Konfessionen – allen Unterschieden zum Trotz.

Präses Kurschus (dpa)
Präses Kurschus / ( dpa )

Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hat die konfessionsverbindende Kraft des gemeinsamen Singens hervorgehoben. Singen sei  "eine durch und durch ökumenische Bewegung", sagte Kurschus am Montag in einem Pfingstgottesdienst von evangelischen Freikirchen mit der westfälischen Kirche in Herford. Im Mittelpunkt stand nach Angaben des Landeskirchenamtes der gemeinsame Weg zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017.

Was immer auch protestantische und katholische Christen oder unterschiedliche evangelische Bekenntnisse voneinander trenne, "singen und musizieren, das können und das tun wir zusammen", betonte Kurschus laut Redetext. "Wer weiß, vielleicht wären wir in der ökumenischen Verständigung unter den Konfessionen, aber auch in unserer weit verzweigten evangelischen Konfessionsfamilie schon viel weiter, wenn wir mehr miteinander singen würden?"

Durch Musik gemeinsam Gott nahe sein

Singen mache stark und sei ein Befreiungsakt, erklärte die Theologin weiter. "Protest gegen die Mächtigen erhebt sich in der Geschichte immer als Protestsong." Auch jedes christliche Lied sei von seinem Wesen her ein Protestlied gegen den Tod, führte Kurschus aus. Die Musik bringe den Menschen Gott nahe. "Gemeinsames Singen und Musizieren bahnen dem Glauben Wege vom Ohr in die Brust, vom Hirn ins Herz, vom Zwerchfell zur Seele", sagte die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Gastgeber der Veranstaltung war die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Herford. Der gemeinsame Gottesdienst solle zum Ausdruck bringen, "dass wir unter Ökumene nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner verstehen, sondern die Vielfalt der Schöpfung auch in unseren Kirchen widergespiegelt wissen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der verschiedenen Freikirchen. Neben Vertretern der westfälischen Landeskirche wirkten an der Feier Repräsentanten der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Evangelisch-methodistischen Kirche, Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) NRW mit.


Quelle:
epd