Orgelbau und Orgelmusik sollen Unesco-Welterbe werden

Neu auf die Liste?

Der Orgelbau und die Orgelmusik sind von der Bundesregierung als deutscher Vorschlag für die "Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit" nominiert worden.

Orgel spielen ist Kunst / © Jörg Loeffke (KNA)
Orgel spielen ist Kunst / © Jörg Loeffke ( KNA )

Die Orgel und ihre Musik sollen damit Unesco-Kulturerbe werden, wie die Erzdiözese Freiburg und die Evangelische Landeskirche in Baden am Montag mitteilten. Ein entsprechender Antrag sei im Auftrag der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD) durch Professor Michael Gerhard Kaufmann eingereicht worden. Kaufmann arbeitet als Orgelsachverständiger für die beiden Kirchen.

In Deutschland gibt es den Angaben zufolge mit etwa 50.000 Instrumenten die größte Dichte an Orgeln. Außerdem seien aus den handwerklichen und musikalischen Traditionen heraus viele Innovationen im Orgelbau durch deutsche Orgelbauer und Komponisten entstanden. Derzeit gebe es 400 Orgelbaubetriebe mit etwa 2.800 Mitarbeitern in Deutschland, davon liegen allein 50 Betriebe mit rund 500 Mitarbeitern in Baden-Württemberg.

Neubau und Substanzerhaltung

Bundesweit werden jährlich rund 100 Orgeln neu gebaut. Im Erzbistum Freiburg gebe es zwischen acht und zwölf pro Jahr, in der Evangelischen Landeskirche in Baden etwa fünf. Mehr als 300 Orgelsachverständige kümmern sich im Auftrag der Kirchen und der staatlichen Denkmalpflege um den Bestand in den historisch gewachsenen Orgellandschaften. Gespielt würden die Instrumente von etwa 3.500 hauptamtlichen Organisten und mehreren Tausend im Nebenamt, vor allem in den Gottesdiensten.

Die Hochschulen für Musik sowie die Bistümer und Landeskirchen haben für deren Ausbildung spezielle Studiensysteme. Neben dem Orgelneubau sei auch die Substanzerhaltung ein wichtiges Thema für Orgelbauer. Orgeln müssten sachgerecht konserviert, restauriert, gewartet und gepflegt werden. Damit schützten die Orgelbauer die Instrumente vor dem Verfall und erhalten sie für die Zukunft.


Quelle:
KNA