Biblical Archeology Society veröffentlicht Liste

Haus Jesu zählt zu bibelarchäologischen Highlights 2015

Das mutmaßliche Haus der Kindheit Jesu in Nazareth zählt zu den bedeutendsten bibelarchäologischen Entdeckungen des Jahres. Das gibt die "Biblical Archeology Society" auf ihrer Webseite bekannt.

Joseph von Nazareth mit Jesus (KNA)
Joseph von Nazareth mit Jesus / ( KNA )

Aufgeführt sind außerdem die verborgenen Kammern im Grab von Tutanchamun und ein Siegelabdruck von König Hiskija. Als weitere Marksteine nennt die Gesellschaft die Entzifferung einer verkohlten alttestamentlichen Schriftrolle dank Digitaltechnik, neue Erkenntnisse zur Befestigung der Philisterstadt Gat und den Fund von 5.000 Jahre alten ägyptischen Bierkrügen in Tel Aviv.

Das antike Haus unter einem Ordenskonvent in Nazareth, das der Archäologe Ken Dark als möglichen Wohnsitz der Familie Jesu ansieht, ist seit 1880 bekannt, wurde aber erst seit 2006 systematisch erforscht. Die Überbauung mit einer byzantinischen Kirche deutet darauf hin, dass die teils in den Felsen gehauene, teils aus Mauern errichtete Behausung schon in früher Zeit von christlichen Pilgern verehrt wurde.

Unbekannte Kammern vermutet

Im Grab des Tutanchamun (1332-1323 v. Chr.) gehen Forscher derzeit Hinweisen auf bislang unbekannte Kammern nach. Erste Untersuchungen im September erhärteten die These des britischen Archäologen Nicholas Reeves, der seine Vermutungen aufgrund hochauflösender Aufnahmen von den Wänden des Grabs aufgestellt hatte. Tutanchamun wird in der Bibel nicht erwähnt, gehört aber als König der 18. Dynastie zum geschichtlichen Hintergrund der Exodus-Erzählungen.

Der Siegelabdruck des biblischen Königs Hiskija aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert wurde bei Grabungen südlich des Jerusalemer Tempelbergs entdeckt. Er trägt die althebräische Inschrift "Hiskija, dem Sohn Ahas, König von Juda, gehörig" und zeigt eine geflügelte Sonne und zwei das Leben symbolisierende Anch-Symbole, Elemente aus dem ägyptischen Kulturraum.


Quelle:
KNA