Kolumba zeigt Zeichnungen von Monika Bartholome

"Gotteslob"-Kunst im Original

Das Diözesanmuseum Kolumba zeigt in einer Sonderausstellung 90 Zeichnungen der Kölner Künstlerin Monika Bartholome. Sie hat die Arbeiten für das neue Gotteslob angefertigt. Zu den ersten Besuchern gehört Bischof Hofmann.

 (DR)

Bartholome hatte die Kunstwerke im Auftrag der Kirche für das neue deutschsprachige katholische Gebet- und Gesangbuch "Gotteslob" gezeichnet. Das Museum erhielt die Originale als Schenkung des Verbandes der Diözesen Deutschlands. Die Schau läuft bis zum 24. August.

Die Arbeiten sind Teil des neuen "Museum für Zeichnung", das Kolumba zugleich erstmals präsentiert. Das von Bartholome über Jahre zusammengetragene Museum versammelt Reproduktionen von der Felszeichnung über die Buchmalerei bis zum Tattoo. Die Künstlerin sprach von einem visuellen Archiv und einem "Denkraum auf Wanderschaft". Es soll auch an anderen Orten wie einem Technikmuseum gezeigt werden. Integriert sind Exponate aus der Sammlung von Kolumba, darunter Kinderbücher.

Bischof Hofmann: Zeichnungen sind Brücke

Bischof Friedhelm Hofmann, der die für das neue Gotteslob verantwortliche Kommission leitete, würdigte die Zeichnungen Bartholomes als eigenständige Kunst neben dem Gebets- und Liedteil des Gotteslobes. Damit sei ein vollkommen neuer Weg innerhalb liturgischer Bücher in Deutschland beschritten worden. Die zeitgenössischen Zeichnungen stellten eine Brücke dar zu den Texten und Melodien. Er dankte der Künstlerin, dass sie sich auf das Experiment eingelassen habe.

Nach den Worten von Bartholome haben die Zeichnungen eine Anbindung an das Gebet- und Gesangbuch, ohne dass dabei die Freiheit der Kunst verletzt werde. Die Linien schafften Zugang zu existenziellen Gefühlen und Zuständen wie Verzweiflung oder Freude. Hofmann betonte, dass die Zeichnungen in ihrer Reduzierung Anstöße geben wollen und vielleicht auch anecken.

Museumsleiter Stefan Kraus hob die Vieldeutigkeit der Zeichnungen hervor. So lasse sich das Titelmotiv als Kreuz, Symbol der Dreifaltigkeit oder als etwas ganz anderes lesen. Kunst eröffne einen nicht konkret benennbaren und Raum für eine intime Begegnung.


Quelle:
KNA