Haselnusskrise in der Weihnachtszeit

Bäcker-Innung: "Preise erhöht"

Wegen einer verhagelten Ernte in der Türkei ist es auch in Deutschland zu einer "Haselnusskrise" gekommen. Markus Zimmermann, Obermeister der Bäcker-Innung für Köln, im domradio.de-Interview.

Kinderplätzchen / © Michael Godesberg
Kinderplätzchen / © Michael Godesberg

domradio.de: Wie groß ist die Haselnusskrise aktuell?

Zimmermann: Was ich bisher mitbekommen habe, ist, dass die Discounter keine Haselnüsse mehr führen. Wir haben noch welche bekommen – wir  bekommen die auch in 50 Kilo-Säcken geliefert. Aber es hat seinen Preis: Wir sind jetzt schon weit jenseits der 15 Euro netto das Kilo.

domradio.de: Geht den Backen in diesen Tagen vielleicht auch ohne Haselnüsse?

Zimmermann: Klar, sie können Haselnüsse teilweise durch Mandeln und Walnüsse ersetzen.

domradio.de: Wobei man da jetzt auch merkt: Das ist im Moment wie ein Schneeballsystem: Auch Mandeln sind schwerer zu bekommen, weil viele darauf umsteigen. Wo sind Haselnüsse denn überall drin, wo man sie vielleicht gar nicht vermutet?

Zimmermann: Sie finden sich in gemahlener Form in ganzem Weihnachtsgebäck, wie zum Beispiel in Zimtsternen. Dann werden sie auch im Schwarzbrot und anderen Brotsorten verarbeitet. Da geht schon jede Menge rein.

domradio.de: Bedeutet das, dass die Plätzchen in diesem Jahr teurer werden?

Zimmermann: Wir haben sie leicht erhöht. Aber sie können die Preise, die sie eigentlich nehmen müssten, gar nicht nehmen, weil es sonst keiner mehr kaufen würde. Ich muss da jetzt eine Durchschnittskalkulation machen, habe aber heute Morgen schon mit meinen Mitarbeitern gesprochen, dass wir eine Zeitlang auf Haselnussbrot und ähnliche Geschichten verzichten müssen.

 


Quelle:
DR