Kölner Ausstellung zeigt Kunst und Kult der Heiligen Drei Könige

Kardinäle treffen Könige

Nun ist sie eröffnet: Die Ausstellung "Die Heiligen Drei Könige. Mythos, Kunst und Kult" im Museum Schnütgen in Köln. Anlass ist das 850-Jahr-Jubiläums der Ankunft der Dreikönigs-Reliquien. Zur Eröffnung kamen auch die Kardinäle Meisner und Woelki.

Kardinäle Woelki und Meisner (DR)
Kardinäle Woelki und Meisner / ( DR )

Am 23. Juli 1164 brachte der damalige Kölner Erzbischof und Reichskanzler Rainald von Dassel die sterblichen Überreste der biblischen Weisen aus dem Morgenland als Kriegsbeute von Mailand nach Köln. Die 130 Leihgaben kämen aus Europa und den USA, wie Museumsdirektor Moritz Woelk erläuterte. Viele Exponate seien sehr selten oder sogar noch nie zuvor ausgeliehen worden, so der Kunsthistoriker.

Die Schau biete einen einzigartigen Querschnitt aller Formen der Bildenden Kunst aus dem 3. bis 16. Jahrhundert. Gezeigt werden frühchristliche Grabmäler, Prachthandschriften, Altarbilder, Gemälde und liturgische Objekte wie Gewänder, Mitren und Bischofsstäbe. Die Schnütgen-Präsentation geht auch auf die Entwicklungsgeschichte der "Magier" aus dem Matthäusevangelium ein, die erst nach und nach zu den in zahllosen Kunstwerken dargestellten königlichen Gestalten wurden. So gefielen sich weltliche Könige etwa ab dem 10. Jahrhundert darin, sich selbst mit den biblischen Königen etwa auf Altarbildern verewigen zu lassen.

Europäisches Pilgerzentrum

In einem eigenen Raum wird die Bedeutung der Königsreliquien für Köln beleuchtet, das mit deren Ankunft zu einem europäischen Pilgerzentrum wurde. Den Abschluss bildet eine detailreich gestaltete neapolitanische Krippenlandschaft mit über 130 Figuren und 70 Tieren. Die erstmals vergebene Leihgabe des Diözesanmuseums Freising habe nur deshalb den Weg nach Köln gefunden, weil das bayerische Museum derzeit wegen Renovierung geschlossen sei, sagte Kuratorin Manuela Beer.

Museumschef Woelk würdigte die Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Köln. Die seit Sommer laufende Dreikönigs-Ausstellung in der Domschatzkammer sei keine Konkurrenz, vielmehr ergänzten sich beide Schauen, weshalb es auch ein vergünstigtes Kombiticket gebe. Auch habe das Schnütgen eine Leihgabe aus Spanien erhalten, nachdem Kardinal Meisner seinem dortigen Bischofskollegen ein Empfehlungsschreiben geschickt habe.

Kardinäle beeindruckt

Zur Ausstellungseröffnung kamen sowohl Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki als auch Alterzbischof Kardinal Joachim Meisner. Beide zeigten sich beeindruckt. Woelki sprach von einer "wahnsinnig großen Zahl an tollen Exponaten" und einer "großartigen Ausstellung, zu der man das Museum Schnütgen nur beglückwünschen kann". Die Ausstellung und der Besuch im Kölner Dom bildeten eine Einheit, so Woelki.

Kardinal Meisner nannte die Heiligen Drei Könige die "ersten Bürger Kölns". Die Darstellung der Heiligen Drei Könige sei immer auch die Darstellung der Menschwerdung Gottes, das "A und O des Christentums".


Quelle:
DR , KNA