Grütters am "Tag der Diakonin"

Kulturstaatsministerin: Kirchen sollen sich in Kulturpolitik einmischen

Die Kirchen müssen sich stärker in kulturpolitischen Debatten engagieren als sie es bisher tun, hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters anlässlich des "Tags der Diakonin" gesagt.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters eröffnet den "Tag der Diakonin" (dpa)
Kulturstaatsministerin Monika Grütters eröffnet den "Tag der Diakonin" / ( dpa )

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat die Kirchen zum stärkeren Engagement in den kulturpolitischen Debatten aufgerufen. Sie mischten sich in diese Diskussionen nur wenig ein, "viel weniger jedenfalls als in sozialpolitische", kritisierte Grütters am Dienstag in Berlin. "Dabei wäre es so wichtig", betonte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Wie die Kirchen suche auch die Kunst letzte Antworten etwa auf die Fragen nach dem Leben und dem Tod.

Mit Blick auf das kulturelle Erbe sowie "die Ermöglichung der intellektuellen und künstlerischen Avantgarde" spielten die Religionen eine große Rolle, betonte Grütters. In dieser Hinsicht seien die Kirchen mehr denn je gefragt. Als Themen nannte die Staatsministerin unter anderem das geplante völkerkundliche Humboldt-Forum im wiederaufgebauten Berliner Stadtschloss, kommunale Kulturfinanzierung sowie die Förderung von Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern.

"Aus gutem Grund unabhängig"

Grütters gehört dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an, der höchsten katholischen Laienvertretung in der Bundesrepublik. Sie äußerte sich bei einer Veranstaltung des ZdK und katholischer Frauenverbände zum "Tag der Diakonin". Dabei warben die Veranstalter für eine Zulassung von Frauen zum Diakonenamt in der katholischen Kirche, das bislang Männern vorbehalten ist.

In ihrem Grußwort unter dem Titel "Als Christin in der Politik" verteidigte Grütters die Gründung des Vereins "Donum vitae" durch katholische Laien nach dem Ausstieg der Kirche aus dem staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung. "Beide Seiten verwirklichen so ihre christlichen Überzeugungen in der modernen Welt", so die CDU-Politikerin. Sie räumte ein, dass die Kirchen "aus gutem Grund an Glaubenswahrheiten unabhängig von gesellschaftlicher Akzeptanz und Mehrheit" festhielten.


Quelle:
KNA