Kolumba eröffnet neue Jahresausstellung

Die Faszination des Verborgenen

Als "Ausstellung zur Ästhetik des Unsichtbaren" umschreiben die Kuratoren des Kolumbamuseums die neue Jahresausstellung. Im Mittelpunkt der Schau im Kölner Diözesanmuseum steht der Anno-Schrein.

Neue Schau in Kolumba (Kirchenzeitung Koeln)

Der Kölner Erzbischof Anno (1056-1075) wurde 1183 heiliggesprochen. Sein Schrein gehört zum Kirchenschatz der Pfarrei St. Servatius in Siegburg. Daraus stammen zusätzliche Exponate, darunter drei weitere mittelalterliche Schreine sowie der Bischofsstab und der liturgische Kamm Annos.

"Es ist eine Ausstellung über das in Kisten, Kästchen und anderen Behältnissen Bewahrte, über die Faszination des Verborgenen und den Reiz der Verhüllung", hieß es bei der Vorstellung der neuen Schau. Es gehe um die Möglichkeiten der Kunst, Sichtbares zu verrätseln und Unsichtbares zu zeigen.

Die neue Ausstellung trägt den Titel "zeigen verbergen verhüllen. Schrein" und ist vom 15.9.2013 bis zum 25. August 2014 zu sehen.

In der Schau werden auch Arbeiten der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst gezeigt. Zu den Überraschungen zählen Werke, die erstmals oder nach aufwendiger Restaurierung als Teil der eigenen Sammlung vorgestellt werden. Darunter befindet sich ein 1500 entstandener Antwerpener Hausaltar mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige, eine spätgotische Archivtruhe, eine um 1540 entstandene Beweinungsszene des niederrheinischen Bildschnitzers Arnt van Tricht sowie Gemälde von Hermann Abrell, Raimund Girke, Michael Toenges und Gerard Gasiorowski.

Installation von Thomas Rentmeister

Zu den "raumbildenden Höhepunkten" zählt das Museum eine Installation des Berliner Bildhauers Thomas Rentmeister, ein dreiteiliges Gemälde von Christa Näher, das erotische Welttheater in der Radierfolge Schnepfentaler Suite von Gerhard Altenbourg, die monumentale Halbfigur des 2012 verstorbenen Schweizer Bildhauers Hans Josephsohn und die einzig erhaltene Rauminstallation von Michael Buthe, die mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder für Kolumba erworben werden konnte.

Den monografischen Schwerpunkt der Ausstellung bildet das Werk der 1937 geborenen amerikanischen Malerin Max Cole, das erstmals in einem deutschen Museum ausführlicher präsentiert wird. Gezeigt wird eine 2004 für Kolumba entstandene Zeichnungsfolge sowie fünf Gemälde aus einem Schaffenszeitraum von 35 Jahren. Parallel zeigt die Kunst-Station St. Peter in Köln die Ausstellung "Max Cole. Meditations"; sie wird am Donnerstag eröffnet und dauert bis 24. November.


Stefan Kraus im domradio.de-Interview (Kirchenzeitung Koeln)
Quelle:
DR , KNA