Kardinal Baldisseri wird 80 Jahre alt

Noch 120 Papstwähler

Der 80. Geburtstag ist im Vatikan eine Schallgrenze: Kardinäle ab dem 81. Lebensjahr sind laut einer Regel von 1975 zum Konklave nicht mehr zugelassen. Lorenzo Kardinal Baldisseri wird den nächsten Papst deswegen nicht mitwählen dürfen.

Papst Franziskus (m.) mit Kardinal Lorenzo Baldisseri (r.) / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus (m.) mit Kardinal Lorenzo Baldisseri (r.) / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Der italienische Kardinal Lorenzo Baldisseri wird an diesem Dienstag 80 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze scheidet er aus dem Kreis der Papstwähler aus. Damit sind noch 120 der insgesamt 219 Kardinäle der Weltkirche in einem möglichen Konklave stimmberechtigt. Baldisseri war bis Mitte September Generalsekretär der Bischofssynode; Nachfolger wurde der maltesische Bischof Mario Grech (63).

Die Bischofssynode, ein Beratungsorgan des Papstes, das in Abständen zu mehrwöchigen Sitzungen in Rom zusammentrifft, erlebte unter Franziskus und Baldisseri etliche Veränderungen. So wurden zunächst bei den Familiensynoden 2014/2015 die Vorbereitungen dadurch erweitert, dass die geladenen Bischöfe in ihren Gemeinden und betroffenen Gruppen über Fragebögen deren Anliegen erheben sollten.

Amazonassynode organisiert

Vor der Jugendsynode 2018 gab es in Rom ein Seminar mit externen Fachleuten und einigen jungen Menschen. Zudem fand erstmals ein vorsynodales Treffen von gut 300 internationalen jugendlichen Delegierten, darunter etlichen Nichtkatholiken, statt. Basierend auch auf diesen Erfahrungen erließ der Papst im Herbst 2018 eine neue Synodenordnung. Diese weitet die Vor- wie die Nachbereitung der eigentlichen Bischofstreffen aus und beteiligt dabei auch Nichtkleriker. Auch die Organisation der Amazonassynode vor einem Jahr oblag dem von Baldisseri geleiteten Synoden-Sekretariat.

Baldisseri, 1940 in Barga bei Lucca geboren, wurde 1963 zum Priester geweiht. Nach einer Ausbildung im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls vertrat er den Papst unter anderem in Paraguay, Indien und Brasilien. Benedikt XVI. ernannte ihn 2012 zum Sekretär der Bischofskongregation.

Konzertpianist

Anfang März 2013 wurde Baldisseri Sekretär des Kardinalskollegiums und war als solcher für die organisatorische Vorbereitung und Durchführung der Kardinalsversammlung zuständig, des sogenannten Konsistoriums. Zugleich war er damit Sekretär bei der Papstwahl.

Papst Franziskus ernannte Baldisseri 2013 zum Generalsekretär der Bischofssynode und 2014 zum Kardinal.

Baldisseri ist ausgebildeter Konzertpianist. Er gab etliche Konzerte und nahm mehrere CDs auf. Als junger Theologe studierte er auch am Konservatorium in Lucca Gesang und Klavier.


Quelle:
KNA
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