Kolpingwerk fordert weniger Staat und mehr Europaparlament

Politisches Positionspapier

Vor seiner anstehenden Bundesversammlung macht sich das Kolpingwerk Deutschland Gedanken um die Europäische Union. Der Bundesvorstand fordert jetzt in einer europapolitischen Erklärung eine Neuausrichtung der EU.

Die ständige Baustelle Europa (dpa)
Die ständige Baustelle Europa / ( dpa )

Angesichts der aktuellen Krisen in Europa könne "eine Wiederbelebung des Unionsgedankens durch eine mehrstufige Integrationspolitik" die Lösung sein, teilte der katholische Sozialverband am Donnerstag mit.

Ziel "politische Union" Europas

Die erste Stufe des Zusammenschlusses in einer Wirtschaftsunion sei bereits erreicht. Die zweite Stufe, die Bildung einer Währungsunion, sei wegen "stark divergierender wirtschaftlicher Niveaus in den Mitgliedsstaaten" bisher nur bedingt umgesetzt. Ziel des mehrstufigen Modells ist die "politische Union" Europas: "Nationsstaatliche Strukturen und Kompetenzen" sollten in ein "nationsübergreifendes, gemeinsames politisches Handeln" überführt werden.

Das Positionspapier sieht gesamteuropäische Parteien und eine gesamteuropäische Regierung mit eigenem Initiativrecht bei der Gesetzgebung vor. Das Europaparlament soll unter anderem einen eigenen Außenminister entsenden, der den Anspruch der EU, eine "Friedensmacht" zu sein, untermauere.

Anlass der Erklärung ist die bevorstehenden Bundesversammlung des Kolpingwerkes Deutschland, die vom 21. bis 23. Oktober in Köln stattfindet.

 


Quelle:
KNA