Musical zum 200. Geburtstag des Gesellenvaters

Kolpings Erbe

Das Kolpingwerk feiert den 200. Geburtstag des Gesellenvaters Adolph Kolping mit einem Musical über sein Leben. Im domradio.de-Interview berichtet der Bundessekretär des Kolpingwerkes, Ulrich Vollmer, über die Premiere in Fulda und Kolpings Erbe.

"Kolpings Traum" / © Michael Werthmüller/spotlight (dpa)
"Kolpings Traum" / © Michael Werthmüller/spotlight ( dpa )

domradio.de: "Schenk der Welt ein menschliches Gesicht", das singt der Arbeiterpriester Adolph Kolping im Musical.  Das klingt ja auch programmatisch.

Ulrich Vollmer (Bundessekretär des Kolpingwerkes): Das ist es auch. Letztendlich ist  es die Botschaft Adolph Kolpings. Es gibt ein schönes Zitat von ihm: "Das Christentum ist nicht nur für die Kirche und die Betkammer, sondern für das ganze Leben.“ Dies ist auch heute die Aufgabe des Kolpingwerkes, der Kolpingfamilien, der mehr als 250.000 Mitglieder im Kolpingwerk Deutschland: Deutlich zu machen, dass wir als Christen in diese Gesellschaft eine frohe Botschaft hineintragen, dass wir mitzugestalten und natürlich anpacken. Ich denke dabei an die vielfältigen Initiativen, wie es diese vor Ort in den Kolpingfamilien gibt.

domradio.de: Wie war die Premiere denn?

Vollmer: Es ist in einer gelungenen Art und Weise herübergekommen, wie der junge Mensch Adolph Kolping nach Köln kommt, dort seinen Freund Karl, eine fiktive Person, kennenlernt und beide sich gemeinsam auf den Weg machen, dann aber unterschiedliche Wege einschlagen. Karl, der sich verliebt, eine Familie unter schwierigen Verhältnissen gründet und Kolping, der eben den Beruf des Priesters ergreifen will. Es wird deutlich, wie mühsam dieser Weg ist, in diesem faszinierenden Musical "Kolpings Traum“ aufgeführt in Fulda und in Wuppertal.

domradio.de: Was hat sie am meisten berührt? Was sind für Sie besonders beeindruckende Szenen oder Momente?

Vollmer: Am meisten berührt hat mich eine Szene, wo es um Situation der Menschen geht, wie sie durch die Industrialisierung in die Armut getrieben wurden. Eltern, die ihren Kindern nichts zu essen geben konnten. Und dann, wie Kolping in Wuppertal-Elberfeld damit in Berührung kommt, wie  er in dieser Situation den Lehrer Johann Georg Breuer kennenlernt. Wie sie gemeinsam versuchen, eine Idee – die des Gesellenvereins – zu entwickeln, um den Menschen eine Perspektive zu geben.                                                                                                     

domradio.de: Wie spiegelt sich denn das Leben von Adolph Kolping im Musical wieder?

Vollmer: Eigentlich wird nur ein bestimmter Zeitraum seines Lebensweges dargestellt. Der ältere Adolph Kolping blickt bereits zu Beginn des Musicals zurück auf seinen Lebensweg, auf sein Werk. Es wird dargestellt, seine Zeit als Schustergeselle in Köln, die ersten Jahre die er dort u.a. als Schüler am Gymnasium verbringt. Diesen mühseligen Weg um Priester werden zu können und wie er dann als junger Kaplan nach Wuppertal-Elberfeld kommt. Am Schluss des Musicals stellt der ältere Kolping in einer sehr emotionalen und ergreifenden Szene die wichtige Frage: Was ist wohl aus meinem Gesellenverein geworden? Und diese Frage bleibt offen, die müssen wir heute beantworten. Wir tun das auch, indem wir zum Beispiel in einem anschaulichen zum Musical herausgegebenen Begleitheft, dargestellt haben, wer wir als Kolping heute sind, was wir wollen und was wir tun. Dass wir als engagierte Christen – ganz im Sinne Adolph Kolpings – gefordert sind und den Auftrag haben, aktiv Gesellschaft und Kirche mitzugestalten.

Das Interview führte Monika Weiß (domradio.de)


Adolph Kolping (dpa)
Adolph Kolping / ( dpa )
Quelle:
DR