Internationales Kolpingwerk bekommt neuen Generalsekretär

Ein Generationenwechsel

Der dreiunddreißigjährige Diplom-Theologe Markus Demele ist neuer Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes. Er übernimmt das Amt von Hubert Tintelott, der nach 39 Jahren in den Ruhestand geht. Als Generalsekretär ist er für zunächst zehn Jahre für die inhaltliche Arbeit des Internationalen Kolpingwerkes verantwortlich.

 (DR)

Bei der diesjährigen Tagung des Generalrates in Bensberg bei Köln wählten ihn die 49 Delegierten aus 31 Ländern mit deutlicher Mehrheit. Der Generalsekretär ist für die inhaltliche Arbeit des Internationalen Kolpingwerkes verantwortlich. Gewählt wurde er zunächst für eine Periode von zehn Jahren. Der Generalrat ist das höchste beschlussfassende Gremium des internationalen Verbandes.



"Ich freue mich, meine Kraft, Neugier und Einsatzbereitschaft in diesem Amt in den Dienst des Internationalen Kolpingwerkes stellen zu können", sagte Demele nach seiner Wahl. Ein besonderes Bedürfnis sei ihm die Förderung der internationalen Solidarität innerhalb des Verbandes, der derzeit rund 450.000 Mitglieder in 61 Ländern zählt. Vorrang vor einer Ausbreitung in weitere Länder habe zunächst die Konsolidierung der bereits bestehenden Strukturen, um ein Fundament für eine solide Ausbreitung der Ideen Adolph Kolpings in weiteren Ländern und Kulturen zu bilden. Eine der wichtigsten Aufgaben des neuen Generalsekretärs wird die Begleitung des auf fünf Jahre angelegten Organisationsentwicklungsprozesses in dem internationalen Sozialverband sein.



Große Verdienste Tintelotts

Mit großem Respekt blickte Markus Demele auf das Wirken seines Vorgängers Hubert Tintelott. "Als er das Amt übernahm, war ich noch nicht einmal geboren. Damals war Kolping mit 280.000 Mitgliedern in 14 Ländern vertreten, heute sind es 450.000 Mitglieder in 61 Staaten.” Diese rasante weltweite Ausbreitung sei das große Verdienst Tintelotts. Die endgültige Übergabe der Amtsgeschäfte wird im Herbst 2012 erfolgen, kurz bevor Hubert Tintelott in Ruhestand gehen wird.



Markus Demele wurde am 26. November 1978 in Lüneburg geboren. Nach dem Abitur absolvierte er ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre und nahm nach dem Abschluss das Studium der Katholischen Theologie in Frankfurt am Main auf. Während eines Auslandssemesters in Kenia lernte er das Internationale Kolpingwerk kennen, seine Diplomarbeit verfasste er über das Mikrofinanzprogramm des Kolpingwerkes Uganda. 2006 machte er den Abschluss als Diplom-Theologe an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen Frankfurt am Main. Seitdem ist er je zur 50 Prozent als Referent für Jura und Wirtschaftswissenschaften in der Katholischen Hochschulgemeinde an der Universität Frankfurt am Main und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nell-Breuning-Institut in Frankfurt am Main tätig. Derzeit steht er kurz vor der Promotion zum Dr. rer. pol. im Bereich Entwicklungspolitik. Markus Demele ist verheiratet.



Text und Foto: Monika Kowoll-Ferger