Kolping sieht sich von Korruptionsvorwürfen entlastet

"Keine Veruntreuung von Steuergeldern"

Das Internationale Kolpingwerk sieht die Korruptionsvorwürfe gegen die Kolping-Stiftung Paraguay als widerlegt an. Prüfungen des Entwicklungsministeriums hätten ergeben, dass es keine Veruntreuung von Steuergeldern und keine Korruption durch Mitarbeiter der dortigen Kolping-Stiftung oder der Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes gegeben habe, heißt es.

 (DR)

Allerdings hätten die Prüfer bei der Kolping Stiftung in dem südamerikanischen Land "administrative Schwächen und eine teilweise nicht der erteilten Genehmigung entsprechende Verwendung von Mitteln" beanstandet, sagte Generalsekretär Hubert Tintelott der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der deutsche Partner SEK habe zu zögerlich auf die Vorwürfe reagiert. Deshalb werde "eine sechsstellige Summe im unteren Bereich" zurückgezahlt.



Laut Kolping hat das Entwicklungsministerium jetzt einen internen Abschlussbericht über die Korruptionsvorwürfe vorgelegt. Geprüft wurden die Abrechnungsunterlagen für Projekte im Zeitraum von 2002 bis 2007, die mit Bundesmitteln gefördert wurden. Auslöser für die Prüfungen waren Vorwürfe der Korruption und Veruntreuung von Steuermitteln, die die ehemalige Geschäftsführerin der Kolping-Stiftung Paraguay gegen ihren Amtsvorgänger und den Vorstand des SEK vorgebracht hatte.



Erfolgreiches Berufsbildungszentrum

Tintelott betonte, trotz der durch die Vorwürfe verursachten Schwierigkeiten arbeite das Berufsbildungszentrum mit seinen sieben Außenstellen in Paraguay wieder erfolgreich: Für das neue Ausbildungsjahr seien bereits über 1.600 Auszubildende angemeldet, die Lehrgänge vor allem in den Bereichen KFZ-Technik, Informatik und Gesundheitsversorgung absolvieren werden. Durch die Schulgebühren werde sich das Zentrum, dass das größte seiner Art im Lande sei, bis Ende 2011 weitgehend selbst tragen. Für besonders bedürftige Schüler gibt es Stipendien.



Der Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes ist die entwicklungspolitische Fachorganisation des Internationalen Kolpingwerkes. Im Jahr 2010 flossen insgesamt 9,4 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln und Spenden in 300 Projekte in 46 Ländern Lateinamerikas, Afrikas, Asiens sowie Mittel- und Osteuropas. Schwerpunkt der Arbeit ist eine langfristige Armutsbekämpfung durch berufliche Bildung, ländliche Entwicklung sowie Spar- und Kreditprogramme.