Kölner Dompropst Bachner ehrenvoll verabschiedet

"Rubbeldidupp" – Vom Propst zum Obristen

Fünf Jahre war er der Hausherr des Kölner Doms: Am Sonntag nun wurde Prälat Gerd Bachner feierlich verabschiedet - mit einer ganz besonderen Überraschung.

Das gibt es auch nur in Köln: Prälat Bachner und Messdiener mit Narrenkappen / © Schröer (DR)
Das gibt es auch nur in Köln: Prälat Bachner und Messdiener mit Narrenkappen / © Schröer ( DR )

Schon in der Messe im Hohen Dom zu Köln deutete sich an, dass bei der Verabschiedung von Prälat Gerd Bachner als Dompropst eine ganz besondere Ehrung auf ihn zukommen sollte. Beim Auszug aus der Kathedrale trugen die Messdiener die grün-gelb-weißen Kappen der Karnevalsgesellschaft der  Kölner Ehrengarde, dessen Regimentspfarrer Bachner war.

Bei der anschließenden Feier mit geladenen Gästen im Maternushaus überreichte der Präsident der Ehrengarde Hans-Georg Haumann mit einem dreifachen "Rubbeldidupp" die Urkunde zur Ernennung zum Obristen – die höchste Auszeichnung der Karnevalsgesellschaft. "Du hast das Amt des Regimentspfarrers nicht nur ausgeübt, du hast es gelebt", sagte der Präsident und erinnerte an große Augenblicke, die die Ehrengarde mit Bachner erleben durfte. Da habe er ihnen zum Beispiel während der tollen Karnevalstage den Dom aufgeschlossen und man habe eine stille Atempause mit Orgelmusik mitten im Trubel des Straßenkarnevals erleben dürfen. Unvergesslich sei das gewesen.

"Ich komme aus Düsseldorf, aber ich habe mich in die Stadt Köln verliebt. Ich bin von Herzen ein Kölner", sagte der scheidende Dompropst in seiner Dankesrede. Er fühle sich in Köln zuhause.

Die Spitze des Doms erklommen

Einer der vielen Höhepunkte seiner Amtszeit war sicher der Ausflug auf die Domturmspitze – hoch oben auf die Kreuzblume. Kardinal Woelki erinnerte daran. Die beiden Geistlichen kennen sich schon seit Jahrzehnten. Schon im Priesterseminar sei Bachner für seine Leidenschaft bekannt gewesen, im Hochgebirge zu wandern. So sei es kein Wunder, dass er als erfahrender Bergsteiger als erster und wahrscheinlich auch einziger Dompropst oben auf die Spitze des Doms geklettert sei.

"Gerd Bachner ist ein Mann, der nach dem Himmel greift und die Sterne auf die Erde holt", sagte der Kardinal. In seiner Amtszeit sei es ihm immer wieder gelungen, auf einfallsreiche Art und Weise die Menschen für den Dom zu begeistern. Zur Gamescom 2016 lockte er mit der Luft-, Laser- und Klanginstallation silentMOD Zehntausende in die Kathedrale.

Das "Gesicht des Doms"

Unvergesslich sei auch das Projekt "Dona nobis pacem", mit dem am Dom 2018 an das Ende des ersten Weltkriegs erinnert wurde. Dompropst Bachner sei dabei immer bewusst gewesen, dass der Dom nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Gotteshaus sei. "Die geistlichen Domführungen oder die neuen Impulse im Mittagsgebet waren sein Herzensanliegen", sagte Kardinal Woelki.

"Dompropst Bachner war das Gesicht des Domes", hatte Domdechant Msgr. Robert Kleine schon während der feierlichen Messe im Dom gesagt. Er habe die Tür der Kathedrale für Menschen geöffnet, die suchen und fragen. "Minge Dom in unseren Herzen zu verankern", das sei sein Ziel gewesen, sagte Bachner in seiner Predigt. Ja, er habe die Türen des Gotteshauses öffnen wollen, griff er das Wort von Domdechant Kleine auf, um die Menschen zum Staunen zu bringen – über die Herrlichkeit Gottes.   


Geschenke des Teams / © Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

Grußwort von Kardinal Woelki / © Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

Messdiener mit Narrenkappen / © Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

Abschiedspredigt / © Boecker (Kirchenzeitung Koeln)