Kölner Dombauhütte erhält Auszeichnung

"Stein im Brett"

Die Kölner Dombauhütte hat den Preis "Stein im Brett" des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler erhalten. Damit wird die "seit Jahrhunderten gepflegte Tradition im Umgang mit dem Werkstoff Gestein" gewürdigt.

Steinmetzarbeit an der Dombauhütte / © Harald Oppitz (KNA)
Steinmetzarbeit an der Dombauhütte / © Harald Oppitz ( KNA )

So hieß es zur Begründung an diesem Mittwoch in Offenburg. Durch ihre tägliche Arbeit trage die Dombauhütte dazu bei, das verwendete Gestein als einen wichtigen natürlichen Baustoff in das Bewusstsein von Millionen von Touristen in Köln zu rufen.

Der Preis wurde im Rahmen des 11. Deutschen Geologentags an Dombaumeister Peter Füssenich und Hüttenmeister Uwe Schäfer überreicht. Er wird laut Angaben alle zwei Jahre an Institutionen und Personen vergeben, "die sich in besonderer Weise um die Geowissenschaften verdient gemacht haben, ohne selbst auf geowissenschaftlichem Gebiet tätig zu sein".

Die Preisverleiher würdigten auch die angebotenen Führungen der Kölner Dombauhütte durch die Ausgrabungen und über die Dächer. Sie böten Interessierten spannende Einblicke in die Arbeit am Dom und beleuchteten damit auch den Werkstoff Gestein in einer ungewöhnlichen und spannenden Weise. Am Kölner Dom wurden im Laufe seiner Entstehung rund 50 verschiedene Gesteine verbaut.

Tradition der mittelalterlichen Bauhütten

Für alle Arten von Baumaßnahmen und den Erhalt des Bauwerkes sind die Mitarbeiter der Dombauhütte zuständig. Damit setzen sie die Tradition der mittelalterlichen Bauhütten fort.

Heutzutage sind viele verschiedene Gewerke an dieser Arbeit beteiligt. Die größte Gruppe der circa 60 Mitarbeiter bilden die Steinmetzen und Bildhauer, denn die Erneuerung des verwitterten Steinwerks ist die Hauptaufgabe der Dombauhütte. Hinzu kommen Dachdecker, Gerüstbauer, Schreiner, Maler, Elektriker sowie ein Schlosser und ein Schmied.

Mit der Konservierung und Restaurierung der reichen Bestände an historischen Glasmalereien des Domes sind zehn Glasrestauratoren, Glasmaler und Kunstglaser befasst. Die Pflege und Instandsetzung aller Werke der Schatzkunst sind Aufgabe einer Goldschmiedin und eines Silberschmieds.

In der Dombauverwaltung laufen die organisatorischen Fäden für alle Arbeiten im und am Dom zusammen. Die Leitung hat Dombaumeister Peter Füssenich. Er ist für sämtliche Bereiche – wie Etatplanung, Bauforschung oder künstlerische Projekte – verantwortlich. Ihm stehen u.a. ein Architekt, ein Ingenieur, ein Steintechniker und der Hüttenmeister zur Seite, die mit der Planung und Überwachung der Arbeiten am Dom betraut sind.


Peter Füssenich, Kölner Dombaumeister / © Opitz (KNA)
Peter Füssenich, Kölner Dombaumeister / © Opitz ( KNA )

Ein alter, verwitterter Baldachin in der Werkstatt der Kölner Dombauhütte / © Harald Oppitz (KNA)
Ein alter, verwitterter Baldachin in der Werkstatt der Kölner Dombauhütte / © Harald Oppitz ( KNA )

Steinmetze der Dombauhütte Köln setzen einen erneuerten Stein in die Fassade des Michaelsportals ein.  / © Opitz (KNA)
Steinmetze der Dombauhütte Köln setzen einen erneuerten Stein in die Fassade des Michaelsportals ein. / © Opitz ( KNA )

Hammer und Steinplatten in der Dombauhütten-Werkstatt / © Katharina Ebel (KNA)
Hammer und Steinplatten in der Dombauhütten-Werkstatt / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA