NRW-Ministerpräsident Laschet zur Bedeutung des Doms

Ein Friedenssignal aus Köln

Der Kölner Dom als Friedenssymbol - gerade in der heutigen unruhigen Zeit sei das ein "wichtiges" Signal, betont NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Im Interview nennt er den Dom einen Identifikationsort, nicht nur für Kölner.  

Ministerpräsident Laschet in Köln / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Ministerpräsident Laschet in Köln / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

DOMRADIO.DE: Was bedeutet Ihnen der Dom? Auch wenn Sie jetzt zwischen all den Menschen direkt davor stehen?

Armin Laschet (Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (CDU)): Der Dom ist ein wichtiger Identifikationsort für viele Kölner, aber auch für das Land Nordrhein-Westfalen. Er ist Weltkulturerbe. Ich komme ja selbst aus einer Domstadt - aus Aachen. Beide Dome zeigen, was über Jahrhunderte gewachsen ist an unserer Identität. Und an einem solchen Ort heute an den Frieden zu erinnern, halte ich gerade in der heutigen Zeit für sehr, sehr wichtig.

DOMRADIO.DE: Der Dom ist im 19. Jahrhundert als deutsches Nationalsymbol fertiggebaut und vollendet worden. Heinrich Heine und andere haben gegen die nationale Aufladung der Kathedrale gewettert. Und jetzt ist er ein Friedenssymbol. Das ist eine beispielhafte Entwicklung, oder?

Laschet: Das ist eine ganz tolle Geschichte. Die Geschichte des Domes ist eine über Jahrhunderte, aber die Vollendung ist eine sehr national begründete. 

In der Zeit der preußischen Könige wurde er dann fertig. Vieles hat dann nachher vom Nationalismus in den Ersten Weltkrieg geführt. Und hier heute zu sagen: "Wir erinnern an den Frieden. Wir erinnern an Europa" - das ist ein wichtiges Signal.

DOMRADIO.DE: Gerade heute - in dieser zerrissenen Zeit, in der der Nationalismus wieder aufzublühen scheint - wie wichtig ist da der Dom als ein Leuchtturm des Friedens?

Laschet: Wir haben Krieg rund um uns herum. Die Europäische Union ist unter Druck - von innen und von außen. Und da ist es wichtig zu sagen: Der Friede ist das höchste Gut. Dona nobis pacem - das alte Gebet der Kirche, hier auf den Dom projiziert.

Das Interview führte Johannes Schröer. 

 


Quelle:
DR