Kardinal Woelki ernennt drei neue Domkapitulare

Kölner Personalentscheidungen

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat Generalvikar Dominik Meiering, Vizeoffizial Thomas Weitz und den derzeitigen Düsseldorfer Stadtdechanten Rolf Steinhäuser zu residierenden Domkapitularen ernannt. Alle Personalentscheidungen hier.

Generalvikar Meiering (Erzbistum Köln)

Meiering werde am kommenden Sonntag um 10.00 Uhr im Dom in sein Amt eingeführt, wenn auch der neue Dompropst Gerd Bachner sein Amt antrete, teilte das Erzbistum mit. Die Einführung von Weitz und Steinhäuser erfolge am 7. Juni. Steinhäuser gehört dem Domkapitel bereits seit 2006 als nichtresidierender Domkapitular an. Steinhäuser wird zudem neuer Leiter des Edith-Stein-Exerzitienhauses des Erzbistums, das – vormals auf dem Michaelsberg beheimatet – zukünftig in Altenberg seinen Betrieb aufnehmen wird. Erzbischof Woelki hat Steinhäuser gleichzeitig zum Beauftragten für Neuevangelisierung ernannt. "Die Neuevangelisierung wird für uns in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen", so Woelki. Steinhäuser, dessen Nachfolge als Düsseldorfer Stadtdechant noch offen ist, folgt als Leiter des Exerzitienhauses Prälat Robert Kümpel, der mit Erreichen der Altersgrenze von dieser Aufgabe entpflichtet wurde. Nachfolger von Kümpel in der Diözesanstelle Pastorale Begleitung wird dessen bisheriger Stellvertreter Pastoralreferent Hans-Karl Krey.

Dem Kölner Domkapitel gehören neben dem Dompropst und dem Domdechanten in der Regel zehn residierende und vier nichtresidierende Domkapitulare an. Dem Gremium obliegt die würdige Gestaltung des Domgottesdienstes, der Erhalt des Domes und die Verwaltung seines Vermögens sowie die Wahl eines neuen Erzbischofs bei Vakanz des Bischofsstuhls.

Meiering wurde 1970 im westfälischen Rhede geboren und wuchs in Bergisch Gladbach auf. Nach seinem Studium der Theologie und Kunstgeschichte in Bonn und Fribourg in der Schweiz wurde er 1998 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Düsseldorf, Neuss und Köln, bevor er 2006 Stadtjugendseelsorger in Köln wurde. Im Februar diesen Jahres berief Woelki ihn zum Nachfolger des als Erzbischof nach Hamburg gewechselten früheren Generalvikars Stefan Heße.

Thomas Weitz, 1961 in Wissen im Kreis Altenkirchen geboren, studierte Theologie in Bonn und wurde 1988 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Mettmann und Metzkausen studierte er an der Universität Gregoriana in Rom, erwarb 1994 dort das Lizentiat im Kanonischen Recht und promovierte auch im Fach Kirchenrecht. Als Subsidiar mit dem Titel Pfarrer war er von 1997 bis 2011 in Wesseling, seit 2011 an Sankt Aposteln in Köln tätig. Seit 2002 ist er Vizeoffizial des Erzbistums Köln. Unter anderem hat Weitz laut Angaben eine Gastprofessur an der Kirchenrechtlichen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

Steinhäuser wurde 1952 geboren und empfing 1977 die Priesterweihe. Nach Kaplanstellen in Hilden und Bonn war er 1984 bis 1989 Bonner Stadtjugendseelsorger. 1990 übernahm er das Amt des Diözesanjugendseelsorgers und die Leitung der Abteilung Jugendseelsorge im Kölner Generalvikariat. 1996 wurde er Pfarrer an Sankt Lambertus in Düsseldorf und stellvertretender Stadtdechant. 1997 folgte das Amt des Stadtdechanten. Ein Jahr später ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kaplan Seiner Heiligkeit mit dem Titel Monsignore.

Neue Bischofsvikariate: Sorge um ältere Priester und Caritas

Weihbischof Manfred Melzer wird von Kardinal Woelki beauftragt, ein neues Bischofsvikariat für die Sorge um ältere und insbesondere kranke Priester aufzubauen. "Die Sorge, die mir als Erzbischof für die älteren und insbesondere für die kranken Priester aufgegeben ist, wird in den kommenden Jahren ein immer wichtigeres Thema", sagte Woelki in Köln. Daher habe er es als eigenes Bischofsvikariat errichtet. "Das Spektrum reicht hier von Fragen der Vorsorge für den Krankheits- und Pflegefall bis zum sozialen Umfeld der älteren Mitbrüder." Natürlich seien in dieser Frage auch die anderen pastoralen Dienste in den Blick zu nehmen, so der Erzbischof.

Ein eigenes Bischofsvikariat errichtet Erzbischof Woelki auch für den Bereich der Caritas. Diese Aufgabe wird Weihbischof Ansgar Puff übernehmen, der schon jetzt Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes ist. Der bisherige Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Monsignore Dr. Markus Hofmann übernimmt von Weihbischof Puff die Verantwortung für die Internationale Katholische Seelsorge. Außerdem übernimmt er in der Nachfolge von Weihbischof Melzer das Bischofsvikariat für die Ordensgemeinschaften und wird sich in dieser Eigenschaft um die Männer- und Frauenorden im Erzbistum Köln kümmern.

Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp bleibt wie bisher Bischofsvikar für die Ausbildung Ständiger Diakone und für Geistliche Gemeinschaften. Das Päpstliche Werk für geistliche Berufungen wird zukünftig unter der Leitung von Kaplan Regamy Thillainathan als Referat in der Abteilung Jugendseelsorge verortet sein. Prälat Josef Sauerborn wird erneut Bischofsvikar für den Diözesanrat. Diese Aufgabe hatte ihm schon Erzbischof Joachim Kardinal Meisner übertragen. Da mit dessen Amtsverzicht das Bischofsvikariat endete, hat Kardinal Woelki Sauerborn erneut damit betraut.

Prälat Radermacher wird Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars

Prälat Hans-Josef Radermacher wird neuer Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars in Köln. Nachdem Kardinal Woelki den bisherigen Regens Monsignore Dr. Markus Hofmann zum Bischofsvikar für die Internationale Seelsorge sowie für die Ordensgemeinschaften ernannt hat, wird Radermacher ab 1. August 2015 die Leitung des Priesterseminars übernehmen. "Er bringt als langjähriger Pfarrer, Personalchef und Leiter unserer Hauptabteilung Seelsorgebereiche, die er ab 2005 aufgebaut hat, seine umfassende Erfahrung in die Priesterausbildung ein", so Kardinal Woelki. "Ich bin Markus Hofmann dankbar für seine langjährige Tätigkeit im Bereich der Priesterausbildung – zunächst im Collegium Albertinum, wo er ja ab 2003 mein Nachfolger als Direktor war, und seit 2009 hier im Priesterseminar."

Markus Bosbach wird Leiter der Hauptabteilung Seelsorgebereiche

Die Hauptabteilung Seelsorgebereiche, die im Erzbischöflichen Generalvikariat Dienstleister für die Kirchengemeinden und Seelsorgebereiche ist, wird zukünftig von Monsignore Markus Bosbach geleitet. Er wird damit Nachfolger von Prälat Hans-Josef Radermacher, den Erzbischof Woelki zum Leiter des Priesterseminars ernannt hat. Bevor Bosbach 2012 die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge übernahm, war er Kreisdechant und Pfarrer in Mettmann. "Gerade seine langjährige Erfahrung als Pfarrer und Kreisdechant wird ihm den Einstieg in die neue Funktion erleichtern", ist Kardinal Woelki überzeugt. "Wir schaffen so einen reibungslosen Übergang."

Petra Dierkes wird Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge

Petra Dierkes, seit 2014 Leiterin der Abteilung Erwachsenenseelsorge, wird neue Hauptabteilungsleiterin für den Bereich Seelsorge. Die Diplomtheo¬login, die zuvor lange Jahre in der Kommunikationsabteilung des Erzbistums gearbeitet hat, wird Nachfolgerin von Monsignore Markus Bosbach, der in die Hauptabteilung Seelsorgebereiche wechselt. "Ich bin froh, dass nun auch auf der Ebene der Hauptabteilungsleiter eine Frau Verantwortung übernimmt", betont Kardinal Woelki.

Bosbach und Weißkopf werden stellvertretende Generalvikare

Kardinal Woelki wird Monsignore Markus Bosbach und Pfarrer Stephan Weißkopf zu Stellvertretern von Generalvikar Dr. Dominik Meiering ernennen. Bislang sind Prälat Hans-Josef Radermacher und Prälat Gerd Bachner stellvertretende Generalvikare. Radermacher wird neuer Regens des Priesterseminars, Bachner wird am 19. April als neuer Dompropst eingeführt; er gibt zum 30. Juni die Leitung der Hauptabteilung Schule/Hochschule ab.


Msgr. Rolf Steinhäuser (dpa)
Msgr. Rolf Steinhäuser / ( dpa )
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