Erzbischof von Kapstadt appelliert an Jugend

Verändert die Welt!

Eindringlicher Appell an die Jugend: Beim Abschlussgottesdienst des evangelischen Kirchentages in Wittenberg hat der Erzbischof von Kapstadt, Thabo Makgoba, die junge Generation zum Einsatz für eine bessere Welt aufgerufen.

Der Kapstädter Erzbischof Thabo Makgoba / © Julian Stratenschulte (dpa)
Der Kapstädter Erzbischof Thabo Makgoba / © Julian Stratenschulte ( dpa )

"Hört die Schreie der Mitmenschen und des Planeten", mahnte der Primas der Anglikanischen Kirche des südlichen Afrika am Sonntag vor mehr als 100.000 Gottesdienstbesuchern auf den Elbwiesen der Lutherstadt. "Seid radikal", rief der 56-Jährige den Jugendlichen zu: "Lasst Euch nicht entmutigen."

"Bitte tut etwas, wenigstens nur eine Sache, um der Liebe, Menschenwürde, Freiheit und um Christi willen", mahnte Erzbischof Makgoba, ein Nachfolger von Erzbischof Desmond Tutu. Makgoba erinnerte an die berühmte Rede von Martin Luther King in den 1960er Jahren: "Wie King, habe auch ich einen Traum für die Welt. Dass eines baldigen Tages all die narzisstischen, nationalistischen und isolationistischen Parolen unserer Zeit verschwindet."

"Ich habe einen Traum"

"Ich habe einen Traum, dass stattdessen ein globales Bewusstsein von einer verbundenen Menschheit entsteht", sagte Makgoba in seiner in Englisch gehaltenen Predigt in dem Gottesdienst, zu der nach Angaben der Veranstalter 120.000 Menschen auf die Festwiese gekommen waren. Er träume zudem von einer Welt mit unbegrenztem Zugang für alle zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Wasser, einem hygienischen Umfeld und wirtschaftlichen Möglichkeiten, so der in armen Verhältnissen in der südafrikanischen Metropole Johannesburg aufgewachsene Erzbischof.

Zum 500. Reformationsjubiläum sagte Makgoba, man könne den positiven Beitrag Martin Luthers (1483-1546) zur Entwicklung der heutigen Welt gar nicht überschätzen. Er habe Europa aus dem Mittelalter herausgeführt. Makgoba: "Er ist einer der wahren Väter der demokratischen Freiheit." Die Reformation sei mehr als ein "theologischer Wendepunkt" gewesen. Es sei ein entscheidender Moment der "sozialen und politischen Entwicklung" der Menschheit und bis heute Richtlinie und ein "GPS-System" für die nächsten 500 Jahre.


Quelle:
epd