Klimaschutz ganz oben auf der Speisekarte

Kirchentag ernährt sich "KleVer"

"KleVer" heißt "Klimaeffiziente Verpflegung" mit wenig Fleisch und viel Biogemüse von heimischen Bio-Bauern. Auf dem Kirchentag sollen die Besucher deshalb vorwiegend "KleVer" ernährt werden.

Bio-Gemüse steht auch am Kirchentag hoch im Kurs / © F.Seeger (DR)
Bio-Gemüse steht auch am Kirchentag hoch im Kurs / © F.Seeger ( DR )

Beim Kirchentag kommen ernährungsbewusste Verbraucher und Vegetarier voll auf ihr Kosten. Die öko-faire Ernährung oder "Klimaeffiziente Verpflegung" (KleVer) gehört zum Konzept des evangelischen Großereignisses in der Elbmetropole - zur Freude auch von Bio-Bauern und Öko-Betrieben aus der Umgebung: Sie wollen Brot, Butter, Eier und Milch liefern. Und wer wissen will, wie seine Speise zubereitet wird, kann den Köchen im "Gläsernen Restaurant" über die Schulter gucken.

Als Nachtisch: Ananas mit Mascarpone

Das "Gläserne Restaurant" wird in der "Umwelthalle" des Zentrums "Umwelt, Globale Gerechtigkeit und Frieden" in der Messehalle B7 (Eingang Süd) aufgebaut. Das entsprechende Restaurant extra für Kinder bietet seine Speisen in den Großen Wallanlagen an der Rollschuhbahn an. Organisator Dirk Werhahn gestattet vorab einen Blick auf den geplanten Speiseplan des "Gläsernen Restaurants": So soll es am 2. Mai Möhrentaler mit Kräuterquark geben, dazu Curry-Kartoffeln und Posteleinsalat. Zum Nachtisch werden würzige Ananas mit Mascarpone angeboten.

"Gläserne Restaurant" mehr als nur ein Ort zum Essen

Am 3. Mai sollen die Gäste mit Orangen-Möhrensuppe, Linsencurry mit Bananen, Rosinen und frischem Koriander, dazu Joghurtsoße, Naturreis und Salat von der vegetarischen Kost überzeugt werden. Auch wenn das Wetter nicht mitspielen sollte, gibt es am 4. Mai frühlingshaften Spinat-Auflauf mit Kartoffeln, Sesam und Ziegenkäse. Im "Gläsernen Restaurant" werden bis zu 60 Frauen und Männer arbeiten, um die Gäste mit bis zu 1.000 Portionen pro Tag zu verwöhnen. Entstanden ist das "Gläserne Restaurant" aus einer Initiative von Küchenleiterinnen und Köchen verschiedener evangelischer Akademien. Auch auf vorherigen Kirchentagen war es schon im Einsatz.

Regionale Produkte stehen im Vordergrund

Weiterer Anbieter in den Hamburger Messehallen und im Congresszentrum ist die Firma Stockheim Catering mit einem "Kirchentagsteller". Auch hier gilt: Zubereitet werden die Speisen mit regionalen Produkten überwiegend aus der ökologischen Landwirtschaft. Wegen der schlechten Klimabilanz ist Rindfleisch auf dem Kirchentag tabu. Bio-Bauer Ulrich Hochstatt vom Arpshof in Dierstorf (Niedersachsen) gehört zu den Lieferanten. Rund 2.000 Eier und 600 Kilogramm Kartoffeln der Sorte "Linda" sind in seinem Betrieb geordert worden, der nach den strengen Demeter-Richtlinien bewirtschaftet wird. Rund 1.200 Legehennen und 25 Hähne picken auf dem Boden, gackern und laufen frei umher. Ist es zu kalt, finden sie im wärmenden Stall Unterkunft. "Wir könnten auch mehr liefern", freut sich Hochstatt über den Kirchenauftrag für die Helferverpflegung.

Auch Demeter ist mit dabei

Rund 5.000 Brötchen und 600 Brote will die Demeter-Bäckerei Bahde aus Hamburg-Finkenwerder täglich liefern. Auch bei "De Öko Melkburen" ist die Freude über die Order vom Kirchentag groß. Voraussichtlich bis zu 400 Liter Bio-Milch werden geliefert. Zu den «Melkburen» gehören drei Bioland-Höfe, sagt Sönke Meyer vom Arpshof bei Tangstedt. Die "Melkburen" sehen den 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag als Chance, über ihre Öko-Produkte zu informieren. Am "Abend der Begegnung" am 1. Mai bauen sie einen Info-Stand in der Hafencity auf.

Von Hartmut Schulz


Quelle:
epd