Katholiken feiern den Evangelischen Kirchentag

Ökumene an der Waterkant

Es ist eine evangelische Veranstaltung, zu der auch viele Katholiken erwartet werden: der Kirchentag in Hamburg. Das Erzbistum hat zudem bei der Vorbereitung kräftige Unterstützung geleistet.

Ökumene in Hamburg (Erzbistum Hamburg)

So können viele Veranstaltungen des Kirchentages in Gebäuden des Erzbistums Hamburg stattfinden, katholische Gemeinden übernehmen die Betreuung von Quartierschulen und viele Gäste des Kirchentages werden in katholischen Schulen übernachten. Diese Unterstützung führt die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, auf das auch unabhängig vom Kirchentag existierende gute Miteinander: "Ich bin dankbar, dass wir von ihnen allerorten sehr unterstützt werden – unkompliziert und geschwisterlich. Dies steht sinnbildlich für das gute Miteinander zwischen Protestanten und Katholiken in Hamburg". Und auch Erzbischof Dr. Werner Thissen bestätigt: "Wir rollen den roten Teppich aus für die Gäste des Kirchentags. Wir beteiligen uns gern in ökumenischer Freundschaft an diesem Glaubensfest."

Tankstelle des persönlichen Glaubens

Einen roten Teppich bietet beispielsweise die katholische Gemeinde in Bergedorf den Gästen in der von ihr betreuten Schule, denn für die Gastgebenden spielt die Konfession keine Rolle: "Der Kirchentag ist und war - wie auch der Katholikentag – schon immer ein Fest der Menschen, die ihren Glauben leben oder auf der Suche nach dem "mehr im Leben" sind. Dabei spielt die Konfession eine nachrangige Rolle. Katholiken erleben den Kirchentag - ebenso wie die evangelischen Christen den Katholikentag - als eine Tankstelle des persönlichen Glaubens," sagt Andreas Petrausch, Diakon der St. Marien-Gemeinde: "Als die Anfrage kam, war es für uns selbstverständlich, dass wir eines der Gemeinschaftsquartiere übernehmen - Wir betreuen eine der Gewerbeschulen - die G20 - in der 500 Kirchentagsgäste erwartet werden." Aber nicht nur in Bergedorf sind die Besucherinnen und Besucher des Kirchentages herzlich willkommen, auch in der katholischen Hauptkirche von Hamburg, dem Mariendom. Hier werden unter anderem die Gottesdienstwerkstätten zu Gast sein, ein Angebot, bei dem Gottesdienste mit speziellen Themen oder Gestaltungselementen gefeiert werden, wie zum Beispiel ein Patientengottesdienst (Donnerstag) oder ein musikalisches Gottesdienstprojekt zur Losung (Freitag).

Großer ökumenischer Gottesdienst

"Wir sind sehr dankbar über die Unterstützung von Seiten des Erzbistums. Gerade dieses Miteinander trägt entscheidend zur Vielfalt des Kirchentagsprogramms bei", erklärt auch Kirchentagspräsident Prof. Dr. Gerhard Robbers, denn um einige Veranstaltungen wäre der Kirchentag sonst sicher ärmer: Der große ökumenische Gottesdienst am Donnerstag auf dem Fischmarkt ist dafür ein Beispiel – die Predigt halten Erzbischof Thissen und die ev.-meth. Bischöfin Rosemarie Wenner aus Frankfurt/Main. Ein weiteres, sicher sehr spannendes Projekt ist auch die Veranstaltung: "Das Konzil ist eröffnet" am Freitag im CCH. Bei dieser offenen Zusammenkunft sollen alle Anliegen zur Ökumene an 100 Tischen im offenen Dialog behandelt werden. Um den Dialog geht es auch bei der gemeinsamen Veranstaltung des Kirchentages mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) – hier werden Anschübe aus Politik, Theologie und Soziologie zu dem Thema "Noch lange nicht genug!" diskutiert. Auch die neuesten Entwicklungen finden auf dem Kirchentag Berücksichtigung: Auf dem Podium "Der neue Papst Franziskus". Die ökumenischen und interreligiösen Erwartungen an das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche werden von der islamischen Theologin Prof. Dr. Katajun Amirpur, dem Generalsekretär Ökumenischer Rat der Kirchen Dr. Olav Fykse Tveit und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, diskutiert.


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