Katholische Kirche feiert Mariä Lichtmess

Kerzenweihen und Lichterprozessionen

An diesem Donnerstag feiert die katholische Kirche das Fest der "Darstellung des Herrn", im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt. Traditionell damit verbunden sind Kerzenweihen und Lichterprozessionen.

Gesegnete Kerzen an Mariä Lichtmess / © Jörg Loeffke (KNA)
Gesegnete Kerzen an Mariä Lichtmess / © Jörg Loeffke ( KNA )

40 Tage nach Weihnachten endete damit bis zur Liturgiereform von 1970 offiziell die Weihnachtszeit. Viele Familien und Gemeinden halten allerdings gerne am alten Brauch fest und bauen zum Beispiel erst dann die Krippe ab.

Anknüpfung an Lukas-Evangelium

Das Fest knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Jesus, wie alle jüdischen Erstgeborenen, 40 Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel gebracht und durch ein Opfer dem Herrn "dargestellt" wurde. Zudem brachte Maria an diesem Tag ein Reinigungsopfer dar, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Die Bibel berichtet in diesem Zusammenhang auch von der Begegnung mit dem greisen Simeon, der Jesus als "Licht zur Erleuchtung der Heiden" pries.

Begangen wurde das Fest "Darstellung des Herrn" seit Anfang des fünften Jahrhunderts in Jerusalem; in Rom wurde es um 650 eingeführt. Aus einem Fest zu Ehren Christi entwickelte sich mit der Zeit ein Marienfest; mittlerweile steht wieder Christus im Mittelpunkt des Tages.

Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr

Mariä Lichtmess hatte jahrhundertelang auch eine wichtige Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr. Knechte und Mägde bekamen ihren Jahreslohn und konnten den Dienstherrn wechseln. Die Wetterregeln zu Lichtmess handeln von der Vorfreude auf den Frühling. Bekannt ist der Spruch: "Scheint an Lichtmess die Sonne heiß, bringt der Märzen Schnee und Eis." Verbreitet sind auch die Bauernregeln "Um Martin schlachtet der Bauer sein Schwein. Das muss bis Lichtmess gefressen sein" und "Lichtmess trüb ist dem Bauern lieb."

Anfang Februar werden zudem die Tage wieder deutlich länger hell: Einem alten Kalenderspruch zufolge ist der helle Tag, der zur Wintersonnenwende am 21. Dezember auf seinem Tiefpunkt stand, an Neujahr um einen "Hahnentritt", am Dreikönigstag immerhin schon um einen "Hirschensprung" länger geworden. Am 2. Februar ist dann bereits eine volle Stunde Helligkeit gewonnen. Bis zum 21. März weist die Lichtkurve dann besonders steil nach oben.


Quelle:
KNA