Papst Franziskus ruft zu Mut zum Glauben auf

"Zeigenössischer Kreuzweg"

Papst Franziskus hat Gewalt gegen katholische Geistliche und Laien weltweit beklagt.

Papst Franziskus beim Mittagsgebet / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus beim Mittagsgebet / © Andrew Medichini ( dpa )

Im vergangenen Jahr seien 40 Missionare getötet worden, fast doppelt so viele wie 2017, sagte er bei seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. In Anspielung auf die Hinrichtung Jesu sprach er von einem "zeitgenössischen Kreuzweg". Darin liege auch ein Ansporn, mit Mut den Glauben an Christus zu bekennen. Dieser habe "Hass und Gewalt am Kreuz für immer durch seine Liebe besiegt", so der Papst.

Nach einer Statistik des vatikanischen Pressedienstes Fides kamen 2018 weltweit 40 katholische Kirchenmitarbeiter gewaltsam ums Leben; 2017 waren es 23. Erfasst werden Tötungsdelikte unabhängig von der Motivation. Viele der Getöteten seien bei Raubüberfällen oder Einbrüchen ums Leben gekommen, hieß es. Bei den Opfern handelte es sich laut Fides um 35 Priester, einen Seminaristen und vier Laien.

Der 24. März wird in der katholischen Kirche seit 1993 als Gedenktag für ermordete Missionsmitarbeiter begangen. Das Datum bezieht sich auf den salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero, der am 24. März 1980 wegen seines Einsatzes für Arme am Altar erschossen wurde.

Franziskus beklagt Attentate in Nigeria und Mali

Papst Franziskus hat außerdem die neuerliche Gewalt in Westafrika beklagt. Er erinnerte beim Mittagsgebet an die Opfer der "unmenschlichen Attentate" in Nigeria und Mali. "Der Herr nehme diese Opfer auf, heile die Verwundeten, tröste die Angehörigen und bekehre die grausamen Herzen", sagte Franziskus.

Bei einem Überfall auf ein Dorf in Zentral-Mali am Samstag kamen nach Angaben des Senders BBC mehr als 130 Menschen ums Leben. Dem Bericht zufolge waren die Angreifer als Angehörige der Volksgruppe der Dogon gekleidet. Ziel seien Angehörige der Fulani gewesen, denen Verbindungen zu militanten Islamisten nachgesagt werden.

GfbV: Malis Regierung hat Gefahr ignoriert

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warf Malis Regierung schwere Versäumnisse vor. Die Gewalt zwischen beiden Völkern eskaliere seit Monaten, "doch die Regierung Malis hat die Alarmrufe von Menschenrechtsorganisationen und den Vereinten Nationen ignoriert", erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius. Der Auftrag der Bundeswehr zur Stabilisierung des Landes sei so nicht zu erfüllen.

In Nigeria ereigneten sich in den vergangenen Wochen mehrere bewaffnete Angriffe vor allem im zentralen Bundesstaat Kaduna. Dabei starben nach Medienberichten mehrere Dutzend Menschen. Hier gelten vor allem Angehörige des Hirtenvolks der Fulani als Täter.

Die katholische Bischofskonferenz Nigerias warnte nach einer Welle von Gewalt im Umfeld der Präsidentschaftswahlen vom 23. Februar vor der Gewöhnung an eine "Kultur des Todes". Die Regierung erscheine "hilflos angesichts einer so beschämenden Tragödie", erklärten die Bischöfe zum Ende ihrer Frühjahrsvollversammlung am 16. März.

 

Quelle:
KNA