Schulze will Ortskräfte retten und mit Taliban sprechen

"Mit leiser Diplomatie"

Entwicklungsministerin Svenja Schulze bemüht sich, die noch in Afghanistan verbliebenen Ortskräfte nach Deutschland zu holen. Bei den Gesprächen gäbe es Fortschritte. Diese seien auch für humanitäre Hilfe in dem Land notwendig.

Ortskräfte aus Afghanistan / © Marc Tessensohn/Bundeswehr (dpa)
Ortskräfte aus Afghanistan / © Marc Tessensohn/Bundeswehr ( dpa )

Berlin (KNA) Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will die Rettung afghanischer Ortskräfte verstärken und mit den Taliban kooperieren. "Wir arbeiten weiter daran, den Ortskräften und ihren Kernfamilien, die noch nicht das Land verlassen konnten, die Ausreise zur ermöglichen", sagte Schulze den Zeitungen den Funke-Mediengruppe. Es gebe Fortschritte, aber die gelängen "durch leise Diplomatie, nicht durch laute Forderungen".

Bleibeperspektive

Die Ministerin betonte, dass die geretteten Afghanen eine Bleibeperspektive in Deutschland hätten. Allein in ihrem Zuständigkeitsbereich hätten seit Mai 2021 rund 12.500 Männer und Frauen eine solche Aufnahmezusage erhalten.

Zusammenarbeit mit Taliban

Schulze sprach sich für eine Zusammenarbeit mit den islamistischen Taliban aus, um Hilfe für das Land zu organisieren. "Das funktioniert nicht, ohne mit den Taliban zu sprechen", sagte sie. "Wir können nicht zusehen, wie die Menschen in Afghanistan verhungern." Die Taliban seien jedoch "keine legitime Regierung".


Svenja Schulze, SPD / © Kay Nietfeld (dpa)
Svenja Schulze, SPD / © Kay Nietfeld ( dpa )
Quelle:
KNA